8. Januar 2008, Tirol

Polarexpedition Schröder-Stranz als Filmdreh am Pitztaler Gletscher

Im Jahre 1912 organisierte der junge deutsche Leutnant Herbert Schröder-Stranz, gemeinsam mit 9 Forschern eine Fahrt in die legendäre Nordostpassage der Arktis. Ozeanographen, Mediziener, Marinemaler und Seeleute starteten im norwegischen Tromsö mit dem 26 m langen Motorsegler „Herzog Ernst“. Ziel der Expedition war, eine Passage durch das Packeis der Arktis zu finden, um einen neuen Handelsweg nach Asien zu öffnen. Da man erst am Ende des arktischen Sommers startete, schlug die abenteuerliche Expedition fehl. Lediglich 3 Besatzungsmitglieder kehrten mit schweren Erfrierungen in die Heimat zurück. Der Organisator Schröder Stranz gilt bis heute als verschollen.Neues Archivmaterial gibt Anlaß für ZDF Dokumentation.
Der Hamburger Filmproduktionsfirma SPIEGEL TV fand in russischen Archiven bisher unbekanntes Originalmaterial dieses Dramas und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) erteilte im Hinblick auf neue Erkenntnisse zur Nordostpassage im Zeichen des Klimawandels den Auftrag für einer Dokumentation, die im März 2008 im Hauptabendprogramm ausgestrahlt werden soll.

Zusammen mit dem deutschen Polarsegler und Abenteurer ARVED FUCHS drehte das Spiegel TV Team einige Teile der Fernseh-roduktion auf seinem Segelschiff im Sommer 2007, um die Orginalroute nachzuvollziehen.

Für die historischen Schlüsselszenen der Expedition hatte man sich nun den Pitztaler Gletscher auf 2.900 m als Drehort für die Neuinszenierung ausgewählt. Mit 8 Schauspielern und Komparsen in historischen Kostümen und mit 100 jährigen Ausrüstungsgegenständen brachte man im Gletschereis den Ablauf der Tragödie zeitgemäß ins Bild. So konnte die unglückliche Verkettung von Wetter, Verpflegung und mangelnder Erfahrung realitätsnah nachvollzogen werden und filmische Spezialeffekte zum Einsatz gebracht werden. Der verantwortliche Produktionleiter von Spiegel TV, Alex Diekmann und der Tiroler location scout Bernhard Freinademetz/ Fa. Jungle Productions äußerten sich hoch zufrieden mit den Fernsehproduktionsbedingungen am Pitztaler Gletscher: „Ohne die gezeigte Flexibilität und das professionelle Verständnis der Gletscherbahnmitarbeiter hätte nicht so viele tolle Szenen bei lediglich 4 Drehtagen eingefangen werden können.“ Mit einem zünftigen „Hexenkesselabend“ bedankten sich die Hamburger Fernsehprofis bei allen Mitwirkenden und stellten – zur Freude von Gletscherbahn-manager Willi Krüger – in Aussicht, das filmgerechte Gelände am Pitztaler Gletscher für weitere Projekte einzuplanen.



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