16. April 2008, Flevoland, Reisereportagen

Flevoland ist ein echtes Wassersportparadies

Über dem Meeresspiegel ist unter dem Meeresspiegel: Flevoland ist die jüngste Provinz der Niederlande und wurde komplett von Menschenhand geschaffen. Sie entstand durch Einpolderung der Inseln Urk und Schokland sowie durch Trockenlegung der Zuiderzee. Der südliche Teil der Provinz ist noch immer vollständig von Wasser umgeben, so dass sich an den Küsten eine herausragende Wassersport-Infrastruktur entwickeln konnte.

Im Westen grenzt die Provinz an Markermeer und IJsselmeer, den unteren Teil umgeben die Randseen. Neben weiten Äckern und tiefen Wäldern hat Flevoland endlose Gewässer mit großer Artenvielfalt zu bieten und sich so zu einem echten Mekka für Wassersportler entwickelt. Ein gemütlicher Angelnachmittag ist hier ebenso möglich wie ein waghalsiges Segelabenteuer.

So ist das IJsselmeer für Taucher nicht nur wegen seiner Artenvielfalt interessant. Durch seine Tiefe herrschen optimale Bedingungen und sogar einige Wracks sind zu erkunden. Das Wetter muss allerdings mitspielen: Bei schlechter Witterung hat man keine gute Sicht im Wasser. Angler kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Im Markermeer und IJsselmeer gibt es Barsche, Karpfen und Hechte und auch an zahlreichen Seen kann man seine Rute auswerfen. Besucht man die Forellenteiche des Bauernhofes De Huif in Lelystad, ist ein leckeres Abendessen garantiert.

Ein großes Netzwerk von Kanälen führt durch die Polder. Manchmal verlaufen diese parallel zur Straße, meistens führen sie jedoch durch die Natur. So kann man vom Boot aus in aller Ruhe die weiten Landschaften oder die Wälder und Naturgebiete genießen. Zahlreiche Anlegeplätze wurden geschaffen und in den Dörfern und Städten ist jeder ein willkommener Gast.

Segeln: Wassersport Nr. 1
Das IJsselmeer ist für seine Vielfältigkeit bekannt. Für geübte Segler, die das Abenteuer lieben, ist das eine ordentliche Herausforderung. An der flevoländischen Seite gibt es Jachthäfen bei Lelystad, Urk und Almere. Von hier aus kann man auch nach Enkhuizen, Hoorn oder Volendam fahren. Die Touren übers IJsselmeer sind immer wieder anders. Manchmal ist es sehr still und man kann die Ruhe genießen. Am nächsten Tag zieht ein Sturm auf, bei dem man beinahe die Segel streicht. Mitten auf dem See erkennt man keinen oder kaum Horizont, was das besondere Gefühl hervorruft, sich auf hoher See zu befinden.

In den Hafenstädten rund um die ehemalige Zuiderzee verleihen Bootsanbieter diverse Plattbodenschiffe, Segel- und Motoryachten und offene Segelboote. Das IJsselmeer ist zwischen zwei und sieben Metern tief und so ist die Fahrt mit einem Plattbodenschiff wegen der teilweise geringen Wassertiefe empfehlenswert. Diese Boote haben keinen Kiel und können auf dem Wattenmeer trocken fallen. So legt man bei Ebbe einen gemütlichen Spaziergang ein und bei Flut einfach weiter fahren.

Segelfreuden garantieren auch die Randseen rund um den südlichen Teil Flevolands. Bei den Ferienparks und in den Hafenstädten befinden sich viele Jachthäfen. Direkt am Strand ist das Wasser nicht sehr tief und bietet daher ideale Bedingungen für Surfer und Ruderboote sowie für Tretboote, Kanus und andere offene Boote. Freunde von Wasserski und Speedboot haben ihr eigenes Reich beim Eemhof und im Veluwemeer. Und die Seenfläche Wolderwijd zwischen Haarderwijk und Zeewolde bietet Erholung pur: In der nordwestlichen Ecke bildet die dicht bewaldete Insel De Biezen eine malerische Lagune mit Anker- und Liegeplätzen. Und Zeewolde im Westen der Seenfläche ist ein kleiner moderner Küstenort mit drei Häfen.

Wer sich vom Muskelkater erholen muss, sollte einen Kurztrip in die malerischen Städte unternehmen, die das Ufer säumen. Sehenswert ist die frühere Insel Urk, die sich durch die Trockenlegung der Zuiderzee in ein Fischerdorf verwandelt hat. Viele Jahrhunderte lang harrten die Inselbewohner auf ihrem Hügel aus Geschiebelehm inmitten einer tosenden Zuiderzee aus. Somit ist das Städtchen ein echter Fels in der Brandung. Von hier aus können Angler übrigens auch ihr Glück versuchen – bei einer Bootsfahrt zu den Fischgründen. Und wer bisher nichts gefangen hat: Vielleicht beißt ja hier ein Zander an…

Weitere Informationen: http://www.auchflevoland.de/.



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