18. Mai 2008, Menorca

Cap de Favàritx auf Menorca

Nachtblau ist das Meer und pechschwarz die Schieferlandschaft rund um den gischtbesprühten Leuchtturm auf dem Cap de Favàritx. Das einsame Kap im Norden Menorcas, an dem sich bei Tramuntana-Stürmen riesige Wogen brechen, bildet eine der ältesten geologischen Formationen der Insel. Der unweit von Mahón gelegene Felsvorsprung aus schwarzem Schiefer wird an beiden Seiten von Buchten umgeben. Landeinwärts entspringen zahlreiche kleine Quellen, deren Wasser ein Stück weit an der Oberfläche fließt, bis es schließlich erneut im Erdreich versickert. Im Schiefergestein kann man fossile Reste der ersten Lebewesen auf den Balearen finden: Schalentiere und sonstige, jahrtausendealte Meeresbewohner. Die bizarre, stark erodierte Landschaft weist im Inneren viele kleine Hügel auf, die nur 50-100 m hoch sind. An der wild zerklüfteten Nordküste fallen die Felsen steil ins Meer ab.

Die Tramuntana setzt besonders den Klippen unterhalb des Leuchtturms „Faro de Favàritx“ zu. Wenn dieser raue Wind aus dem Norden bläst, überwinden die Brecher die Barriere des Kieselsteinstrandes und füllen die dahinter gelegene Fläche mit Wasser. Sobald es verdunstet ist, hinterlässt es auf den Felsen eine weiße Oberfläche. Diesem Naturphänomen verdankt der Ort seinen Namen „La Salina“ – die Saline.

Linker Hand des 1922 erbauten Leuchtturms durchziehen lange, rostige, ockerfarbene Adern das Gestein der Klippen. Hier in Vollmondnächten durch die Pfützen und Tümpel zu waten, ist ein alter Brauch, dem man magische Wirkung zuschreibt. Das Ritual soll durch das Zusammenwirken von Mond und Meer Kraft, Energie und Fruchtbarkeit verleihen.

Doch nicht nur der Leuchtturm und sein Kap sind ein lohnenswertes Ausflugsziel. Auf dem Camino de Son Camamil gelangt man zu zwei nah gelegenen Stränden von außerordentlicher Schönheit: den lang gezogenen Buchten „Cala Presili“ und „Cala Tortuga“, die nur zu Fuβ zu erreichen sind. Während die Cala Presili feinen dunklen Sand aufweist, besticht die kleinere Kiesstrandbucht Cala Tortuga durch ihre landschaftlich reizvolle und ruhige Lage. (spaininfo)



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