Ecuadors Kunsthandwerk im Trend
Ecuador ist bekannt für seine üppige Flora und Fauna und unterschiedlichen Landschaften. Aber auch der große Reichtum an Kultur und Tradition macht jede Reise in den kleinen Andenstaat zu einem unvergesslichen Erlebnis. Dem Kunsthandwerk kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. In Quito gibt es eine ganze Reihe von besonderen Geschäften, die sich auf den Verkauf von einheimischen Kunsthandwerksartikeln spezialisiert haben. Für jeden Geschmack ist etwas darunter zu finden. Modebewusste können sich über handbestickte Blusen, Tücher, Strohhüte, Handschuhe und handgewebte Taschen freuen. Schmuckliebhaber wiederum haben die Auswahl zwischen Ringen aus Spondylusmuschel und Halsschmuck aus Straußeneiern. Gourmets erwarten exotische Schokoladen aus der Provinz Bolivar oder traditionelle Süßigkeiten aus Quito. Auch für dekorativ Veranlagte gibt es viel Verlockendes wie etwa farbenfrohe Teppiche oder Masken und Keramikfiguren mit andinen und religiösen Themen. Einer dieser Läden heißt „Folklore Olga Fisch“ und befindet sich in der Straße Colón 10 – 53 y Caamaño. Die in Ecuador lebende ungarische Künstlerin eröffnete das Geschäft vor 65 Jahren, das heute von ihrer Großnichte weitergeführt wird. Auf ihren vielen Reisen entdeckte die Ladengründerin das Potential des ecuadorianischen Kunsthandwerks und setzte sich viele Jahre ihres Lebens für seine Förderung ein. Die Regale schmücken Webereien aus Toquilla-Stroh, Blusen, Textilien, Schmuck aus Silber und Spondylus, Armreife aus Straußeneiern und Brieftaschen aus natürlichen Fibern. Ins Staunen versetzt auch das über dem Laden befindliche Museum, das seinen Besuchern einen gut organisierten und interessanten Einblick in die ecuadorianische Handarbeitskultur verschafft. Eine Abteilung des Museums widmet sich der Ausstellung präkolumbischer Tongefäße, Schmuckstücke und Skulpturen. Traditionelle Feste und Textilherstellungsmethoden oder liturgische Ornamente sind die Themen anderer Ausstellungsräume.
Auf der Plaza de San Francisco befinden sich die Läden „Tianguez“ der Stiftung Sinchi Sacha – Tianguez, und „Mindalae“ des gleichnamigen Museums. Im Tianguez, was im indigenen Náhuatl „Markt“ bedeutet, findet man in einem verzweigten Netz an Tunneln Handarbeiten aus allen Winkeln des Landes, die hauptsächlich aus Entwicklungsprojekten von Gemeinden stammen. Der Stolz des Ladens sind auf Schafsleder gemalte Bilder aus Tigua, aus El Chota stammende Masken mit afrikanischen Einflüssen und in La Pila produzierte Keramiken mit präkolumbischen Motiven. Des weiteren werden neben Kleidungsstücken, Gebrauchs- und Dekorationsgegenständen leckere Schokolade aus andinen Bergdörfern feilgeboten. Auch der im zweiten Stockwerk des Gebäudes befindliche Laden des Museums Mindalae handelt mit in Gemeinden hergestellten Produkten und hat sich wie der Tianguez dem fairen Handel verschrieben. Seine Spezialität sind vor allem andine Blasinstrumente. Wandteppiche und handgewebte „Minka“-Stoffe aus Alpaca Wolle.
Nach einem Ausflug in die Welt des künstlerischen Ideenreichtums am Äquator kehrt bestimmt jeder Ecuadorbesucher mit der einen oder anderen Errungenschaft in seine Heimat zurück, die ihn noch lange an den kleinen Andenstaat erinnern wird. (Arge Lateinamerika e. V.)
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