20. August 2008, Österreich

Über 70 Prozent der Österreicher für eine Wiederansiedlung

Die überwiegende Mehrheit der Österreicher (71 Prozent) würde eine Ansiedlung von Bären in Österreich begrüßen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des WWF. Derzeit leben in der Alpenrepublik nur noch zwei Bärenmännchen. „Das Umfrageergebnis beweist, dass die österreichische Bevölkerung Ja zu neuen Bären sagt“, unterstreicht WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder. „Für uns ist das ein deutliches Signal, dass der Bär eine neue Chance erhalten soll.“ Im Herbst entscheiden Politiker und Interessenverbände darüber, ob die Bären in Österreich wieder Fuß fassen können. Insgesamt zehn Exemplare müssten in den für Bären geeigneten Gebieten Niederösterreich, der Steiermark und in Oberösterreich freigelassen werden, um das erneute Aussterben der Tierart in Österreich zu verhindern. Bislang hat sich nur Oberösterreich dafür ausgesprochen.

Die Wiederansiedlung von Bären in der Alpenrepublik war bereits einmal erfolgreich. Nach der Zuwanderung des „Ötscherbären“ 1972 hatte der WWF zwischen 1989 und 1993 drei slowenische Bären in Österreich angesiedelt. Im Laufe der Jahre wurden 31 Bären in Österreich geboren. 23 Bären – in den meisten Fällen Jährlinge – sind verschwunden, die meisten 1999/2000. Der WWF geht davon aus, dass nicht alle verschwundenen Bären eines natürlichen Todes gestorben sind. Dieser Verdacht hat sich erhärtet, nachdem im Dezember 2007 ein illegal geschossenes Bärenjunges durch das Landeskriminalamt Niederösterreich sichergestellt wurde. Das Bärenweibchen war bei seinem Tod noch keine zwei Jahre alt. Derzeit geht die Wiener „Soko Bär“ weiteren Hinweise auf illegale Abschüsse nach.

Von den ehemals insgesamt 35 Braunbären können heute nur noch der 19jährige „Djuro“ und sein sieben Jahre alter Sohn „Moritz“ in Österreich wissenschaftlich nachgewiesen werden. Als letzter von drei Bären 1993 aus Slowenien nach Österreich gebracht, hat Djuro mit wechselnden Bärenweibchen – unter anderem seinen Töchtern Elsa und Rosemarie – bereits 22-Mal für Bärennachwuchs „Made in Austria“ gesorgt. Seit drei Jahren sind Moritz und Djuro erfolglos auf Brautschau.(WWF)



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