Silvester mit Sushi in Key West
Für die Silvester-Nachtschwärmer in Key West bedeutet Sushi nicht die japanische Spezialität aus rohem Fisch und Reis. Der Ausdruck bezieht sich vielmehr auf die Tradition, dass Sushi – ein berühmter Transvestit aus Key West – das Jahr 2009 frei schwebend von einem über die Duval Street gespannten, überdimensionalen roten Stöckelschuh aus begrüßt und die flanierenden Partygänger unter sich mit Champagner begießt.
In diesem Jahr jährt es sich zum zwölften Mal, dass Sushi, das zweite Ich von Gary Marion, der seit mehr als zehn Jahren in Key West zu Hause ist, auf der größten Partymeile der Stadt ein großes Silvesterspektakel veranstaltet. Einige Sekunden vor Mitternacht schwebt der rund zweieinhalb Meter große Stöckelschuh mit dem bunt herausgeputzten Gary von einem Balkon aus über die feiernden Menschen in der Duval Street. Punkt Mitternacht öffnet die Drag Queen im Blitzlichtgewitter eine Flasche Champagner und begießt damit das neue Jahr.
„In New York lässt man eine glitzernde Kugel am Times Square herab, in Key West bin ich es, in meinem roten Stöckelschuh“, sagt Sushi stolz.
Das Multitalent Sushi, bekannt für seine anmutige Figur und exotische Aura, leitet eine gefeierte Transvestiten-Truppe. Die „801 Girls“ treten regelmäßig in heißen Outfits in der „801 Bourbon Bar“ auf. Im „normalen Leben“ ist die Drag Queen eine berühmte Kostümbildnerin. Sie hat nicht nur die gesamte Ausstattung der „801 Girls“ entworfen, sondern auch viele Kostüme für zahlreiche Theaterproduktionen auf den Keys kreiert.
Sushis Popularität zeigt sich nicht nur in einem Buch mit dem Titel „Drag Queens at the 801 Cabaret“, sondern auch in der Tatsache, dass sie als Silvester-Ikone gefeiert wird. Die „New York Times“ hat über sie berichtet, und ihre Performance wurde mehrere Jahre in der Neujahrssendung von CNN übertragen. (MikullaGoldmann)

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