Die Lizenz zum Lachen: Karneval in Nordrhein-Westfalen
Do bes de platt“ – was so viel heißt wie „Jetzt bist du sprachlos“ – so lautet das diesjährige Motto des Düsseldorfer Karnevals. Dieses Gefühl wird sich bei manch einem Außenstehenden auch an anderen
Orten in Nordrhein-Westfalen einstellen, angesichts des Ausnahmezustandes, der an den närrischen Tagen hier gilt. Da fliegen die Beine der Funkemariechen, da übernehmen Wäscherinnen die Macht im Rathaus oder rennen Männer in Pumps über die Prachtstraße. Der Tourismus NRW e.V. gibt ein paar Tipps für den ganz normalen Wahnsinn an den tollen Tagen.
Düsseldorf gehört zu den deutschen Karnevalshochburgen, allein in der Landeshauptstadt finden zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch über 300 Karnevalssitzungen und Kostümbälle statt, säumen eine Million Zuschauer die Straßen beim Rosenmontagszug. Dabei machen die Jecken noch nicht mal
vor dem Prachtboulevard, der altehrwürdigen Königsalleehalt, halt – etwa beim Tuntenlauf am 21. Februar 2009, dem schrägsten Spektakel im Düsseldorfer Karneval. Hier gewinnt, wer sich die höchsten Absätze unterschnallt, ins schrillste Kostüm wirft, dabei der fixeste Junge ist und überhaupt die schrägste Performance abliefert. Im Stadtteil Niederkassel dagegen treten die Jecken beim traditionsreichen Tonnenrennen mit der Schubkarre an (www.karneval-in-duesseldorf.de,
www.duesseldorf-tourismus.de).
Köln ist ein Gefühl – das gilt besonders an Karneval. Straßen, Plätze und Kneipen platzen aus allen Nähten und überall wird gefeiert. Wer da nicht den Überblick verlieren will, der schaut sich den Trubel etwa beim
Rosenmontagszug am besten von der Tribüne an. Bei KölnTourismus können sich Karnevalsfans für 185 Euro pro Person einen überdachten VIP-Tribünen-Platz inklusive Speisen und Getränke im Cateringzelt sichern.
Oder ein „Kölle Alaaf Paket“ für 11,11 Euro buchen, das eine Welcome Card, einen „Kamelle-Büggel“ (frei übersetzt Bonbonbeutel), und eine Pappnase enthält. Die passende Übernachtung gibt es ab 75 Euro pro Person im Einzelzimmer. Auch in Köln schlüpfen übrigens Männer an Karneval in Frauenkleider. So wird die „holde Jungfrau“ als Teil des berühmten Dreigestirns auch heute noch von einem Mann dargestellt, der allerdings, um der Lieblichkeit keinen Abbruch zu tun, keinen Bart tragen darf (Tel.:0221/22130400, www.koelntourismus.de).
Dafür haben die Männer in allen Karnevalshochburgen an Weiberfastnacht nichts zu lachen – und nichts zu sagen. Sie büßen Macht und Krawatten ein und erhalten dafür im besten Fall ein „Bützje“ (Küsschen). Diese
Tradition, die mittlerweile in vielen Städten und Gemeinde im Rheinland und in Westfalen gepflegt wird, hat ihren Ursprung in Bonn: 1824 schlossen sich die Beueler Wäscherinnen zusammen, um eine Teilnahme am bislang rein männlichen Karneval zu erfechten. Noch heute ist die Stürmung des Rathauses durch die Wäscheprinzessin nicht nur der Startschuss für den Straßenkarneval, sondern eine der Hauptattraktionen in Bonn. Wer die „jecken Wiever“, die zahlreichen Züge oder den Kneipenkarneval hautnah erleben und ausgiebig mitfeiern möchte, kann über die Tourismus & Congress GmbH Region Bonn ein Pauschalangebot buchen. Ein Arrangement mit einer Übernachtung inklusive Frühstück sowie einer Bonn Regio WelcomeCard gibt
es ab 51 Euro pro Person, zwei Übernachtungen ab 96 Euro (Tel.: 0228/910-410, www.bonn-region.de). (Tourismus NRW e.V.)

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