Karwendel: Verrückte Fasnacht
Heidnischer Glaube und uralte Traditionen beleben die Faschingszeit in der Alpenwelt Karwendel. Bis zum 24. Februar 2009 wird es wieder ein „Heidenspaß“, wenn die „Maschkera“, Wesen aus einer düsteren, alten Welt ihre Larven hervorholen. Musizierend und scherzend treiben sie durch die Gassen Wallgaus, Krüns und vor allem Mittenwalds, um die Geister und Dämonen der dunklen Jahreszeit zu vertreiben und die Natur aus dem Winterschlaf zu wecken.
Der Höhepunkt des bunten Treibens beginnt am 19. Februar 2009, dem „Unsinnigen Donnerstag.“ Pünktlich um zwölf Uhr nach dem letzten Läuten wecken die Schellenrührer in den Fußgängerzonen der drei Alpenwelt-Orte den Frühling – wie bereits seit rund 500 Jahren. Mit Lederhosen, schweren Glocken umgeschnallt, grünen Hüten und Holzlarven hüpfen sie in einem gemeinsamen Rhythmus voran und kehren nach und nach in so mancher „Wirtschaft“ ein. Zu den Maschkera zählen aber auch die Pfannenzieher, Bärentreiber und Jacklschutzer, die den Winter in Form einer Strohpuppe bekämpfen. Sie alle begeistern mit ihren aufwendigen, handgefertigten Kostümen, die sie von Generation zu Generation weitergeben. Am Sonntag, den 22. Februar sind alle Maschkera beim großen Mittenwalder Faschingsumzug auf den Beinen. Jeden Montag, Dienstag und Donnerstag, so auch am Rosenmontag und Faschingsdienstag, wird es wieder Zeit für die „Gunkel“. Die Jugend und die Maschkera treffen sich in den Wirtschaften von Mittenwald, Krün und Wallgau und veranstalten ausgelassene Tänze.
Ein Blick in vergangene Jahrhunderte verrät die Hintergründe dieser alten Tradition: Zum Ende der Raunächte am Dreikönigstag beginnt die Fasnacht, eine Zeit, in der die Natur erwachen und wieder zu wachsen anfangen soll. Für die Menschen war sie früher eine wichtige Wendezeit des Jahres, in der winterlicher Schwermut von Frühlingsfreuden, Dunkelheit von mehr Sonnenlicht abgelöst wurden. Die Fasnächte dauern traditionell bis zum Aschermittwoch. (peak- pr)
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