20. Februar 2009, Pfaffenwinkel

Die Milch machts: Milchfrühling im Pfaffenwinkel

Ende März geht es offiziell los: Der Milchfrühling im Pfaffenwinkel, jener Voralpen-Region im Süden Bayerns die eine ganz spezielle Dreieinigkeit ihr Eigen nennt: Barockkirchen, Bergbuckel und Bauernleben. Die Region hat 1400 Milchviehbetriebe – höchste Zeit mal das Produkt aller Produkte ins Zentrum zu stellen: Die Milch!

Silvia Schlögel ist eine optimistische Frau und eine, die zupacken kann. Beides schadet nicht, wenn man Kreisbäuerin ist und einen Milchbetrieb mit 45 Kühen plus Nachzucht bewirtschaftet. In Zeiten schlechter Wirtschaftsprognosen sind Optimisten gesuchte Leute und solche die sagen: „Jammern hilft uns auch nicht weiter.“ Dachte sich Silvia Schlögel und dass „nichts tun eben der schlechteste Ratgeber ist“.

Im Mai 2008 hatte sie eine vage Idee, im September waren schon einige mehr mit im Boot, allen voran die Ortsbäuerinnen, denen Silvia Schlögel ihre Vision, die „Milch positiv darzustellen“ zu erst mal vorgetragen hatte: „ Unsere Milch und Milchprodukte sind gesund und schmecken gut“. Vier Monate lang sollte es Veranstaltungen rund um die Milch geben, landkreisweit, vom Auerberg bis an den Starnberger See, von Schwabsoien bis Sindelsdorf. „Ich war selber verwundert, was da an Vorschlägen plötzlich da war“, meint Schlögel. Neudeutsch sagt man „Brainstorming“ dazu, aber aus dem Wirbel im Gehirn wurde eben auch Konkretes: Der Milchfrühling 2009 war geboren.

Das Schöne daran: Der Milchfrühling ist ein Projekt von innen heraus, eins das wachsen durfte und das nun ganz unterschiedliche Kreise zur begeisterten Teilnahme veranlasst. Natürlich gibt es Schaukäsen im Molkerei Museum Bernbeuren und auf der Schönegger Käsealm und natürlich bieten engagierte Landwirte Hofführungen an. Die Volkshochschulen beteiligen sich mit Vorträgen und Kochkursen.
Aber der Milch kann man sich auch ganz anders annähern: Wie hilft sie bei Osteoporose oder aber ganz genießerisch gefragt: Warum verstehen sich Wein und Käse so gut? Das Parkhotel Bayersoien nimmt sich dieser kulinarischen Seite an, unter anderem auch mit einem Milchspeisen-Kochkurs mit dem Küchenchef oder auch einer Ernährungsgesprächsrunde.

Das Weinfest in Peiting betreibt Völkerverständigung: Bayerischer Käse trifft italienischen Wein und in Polling versteht er sich ganz trefflich mit dem Rebensaft des ehemaligen Klosterweingutes in Südtirol.
„Über den Tellerrand hinaussehen“, das wollte Silvia Schlögel, „nicht nur das Offensichtliche im Auge haben“. Und so beteiligen sich auch heimische Supermärkte, die regionalen Gastronomen kreieren spezielle milchfrühlingshafte Speisekarten. Der Anbieterverbund Urlaub auf dem Bauernhof schnürt Urlaubspakete genau wie der Tourismusverband Pfaffenwinkel. Lokale Buchhandlungen dekorieren ihre Schaufenster mit Büchern zum Thema Milch. Die bekannte Krimiautorin Nicola Förg liest aus ihren Regionalkrimis, die eben immer auch das Landleben zum Thema haben. Die Märchenbühne des Bauern Sepp führt an mehreren Terminen ein eigens verfasstes Milchmärchen auf. Für zauberhafte Szenen aus eben diesem bunten Landleben sorgt auch der Nachwuchs. Der Malwettbewerb mit dem Thema Milch macht fit fördert junge Talente und Schulkinder werden zusammen mit Promis kochen.

Gesundheit, Genuss und Gewerbe – noch so ein Dreiergespann, das sich in dem Fall einig ist. Und noch einige sind sich einig. Am Sonntag den 8. März sind Politiker aller Parteien – der Bundestagsabgeordnete, der Landrat, die Landtagsabgeordnete und die Bürgermeister der fünf großen Gemeinden – eingeladen zur morgendlichen Stallarbeit. Sie haben auch zugesagt und das ist „eine außergewöhnliche Uhrzeit“, lacht Schlögel. Und eine ungewohnte Arbeit, aber Verstehen kann man nur, was man kennt. Das ist auch Devise des Milchfrühlings. Die Herren und Damen Politiker sind Vorreiter – Milch macht eben munter, quer durch alle Schichten, quer durch den Landkreis! Der Milchfrühling findet statt von Anfang März bis Ende Juni 2009. (Tourismusverband Pfaffenwinkel)



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