DTV will Wirtschaftskrise aktiv begegnen
Laut Statistischem Bundesamt wurden im Januar und Februar 2009 in Deutschland 39,8 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsstätten mit neun und mehr Betten sowie auf Campingplätzen gezählt. Dies entsprach einem Minus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit verzeichneten die Betriebe im Januar und Februar nach fünf Jahren des steten Wachstums ein Minus bei den Übernachtungszahlen. Der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) zeigt sich dennoch optimistisch. Denn die Verantwortlichen des Deutschlandtourismus sind bereit, den Herausforderungen der Finanz- und Wirtschaftskrise aktiv zu begegnen.
„Die Krise als Chance – das muss unsere Prämisse für unsere Arbeit im Jahr 2009 sein. Unser erklärtes Ziel ist es, das ausgesprochen gute Ergebnis von 369,6 Millionen Übernachtungen aus dem Jahr 2008 im Krisenjahr 2009 wieder zu erreichen“, sagte Reinhard Meyer, Präsident des DTV. „Die Herausforderungen der Krise werden uns nur stärken, da wir gefordert sind, zu handeln.“ So gilt es für die Branche, ihre Pluspunkte weiterhin publik zu machen: Denn der Tourismus sichert Arbeitsplätze und kurbelt die Konjunktur auf verschiedensten Ebenen an. Von der Querschnittsbranche profitieren nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern auch der gesamte Einzelhandel vom Bäcker, über den Taxifahrer bis zum Handwerker. „Dies muss die Politik erkennen und die deutsche Tourismusbranche in der Krise unterstützen“, forderte Meyer.
Oft unterschätzt, ist der Tourismus in Deutschland einer der zentralen und wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Mit rund 2,8 Millionen nicht exportierbaren Arbeitsplätzen und Bruttoumsätzen von 212 Milliarden Euro rangiert die Tourismusbranche hinter dem Handwerk und dem Gesundheitswesen an dritter Stelle. Doch im Gegensatz zu anderen Branchen werden die deutschen Tourismusorganisationen nach Einschätzung verschiedener Marktforschungsinstitute sogar von der Krise profitieren können. Denn die touristischen Anbieter haben in den wirtschaftlich erfolgreichen letzten Jahren vorgesorgt: unterschiedliche Zielgruppen können aus einer breiten Angebotspalette wählen, das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewiesen gut, Servicequalität und Infrastruktur hochwertig. Eine Inlandsreise wird für viele Deutsche daher nun attraktiver als der klassische Spanien-Urlaub. „Wir haben gute Voraussetzungen, auch in der Krise erfolgreich zu sein: Das beste Konjunkturprogramm ist, wenn die Deutschen in Deutschland Urlaub machen“, so Meyer.
Trotz des prognostizierten möglichen Einbruchs der Zweit- und Drittreisen, die vielfach in Form von Städtereisen getätigt werden, herrscht auch in den deutschen Städten Optimismus für 2009. Als Publikumsmagneten zogen sie in den vergangenen Jahren unzählige Gäste an. Gerade ein gezieltes Marketing soll helfen, die Gäste in die Metropolen zu locken. In der Region Stuttgart setzt man auf die beiden neuen Automobilmuseen von Mercedes und Porsche, die Musicals, die großen internationalen Feste und Sonderausstellungen in den Kunstmuseen, zahlreiche Musikfestivals, auf das 300-jährige Jubiläum der Stadt Ludwigsburg und das Schillerjahr 2009. „Mit dem hohen touristischen Basispotenzial der Erlebnisregion Stuttgart rechnen wir auch 2009 trotz Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem sehr guten Ergebnis für die Region Stuttgart“, so Klaus Lindemann, Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH.
2008 war das bisher erfolgreichste Jahr für die baden-württembergische Landeshauptstadt. Insgesamt rund 2,7 Millionen Übernachtungen bedeuteten eine Steigerung um über sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die gesamte Region erreichte mit rund 6,6 Millionen Übernachtungen ihr bisheriges Rekordergebnis. Das bedeutet über 430.000 Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Auch als bedeutender Wirtschaftsfaktor kann der Tourismus in der Region nicht hoch genug eingeschätzt werden. „Diese hervorragenden Zahlen sind ein beeindruckender Beweis für die effektive, erfolgreiche und rundum optimale Arbeit des Marketingverbundes zwischen Stuttgart und der Region“, lobte Meyer die professionelle Arbeit der Stuttgart-Marketing GmbH.
„Seit vielen Jahren profitieren wir voneinander: der DTV von dem beispielhaften Modell der Region Stuttgart, Stuttgart dagegen von der bundesweiten Kompetenz des DTV im Städtetourismus.“ Der gemeinsame Blick nach vorne und der Wunsch nach steter Verbesserung prägten die Zusammenarbeit. Meyer dankte zudem dem scheidenden Geschäftsführer Lindemann für sein Engagement als DTV-Vorstandsmitglied. (DTV)

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