20. Mai 2009, Oberbayern

Sightseeing auf Rädern in der Zugspitz-Region

König Ludwig II. wusste, wo es schön ist. Und bereicherte die Zugspitz-Region, in der er sich am liebsten aufhielt, deshalb mit Prunkbauten, Palästen und Pavillons. Das wohl kurioseste Ludwig-Relikt thront aber als Jagdhaus am Schachen in luftigen Höhen von 1886 Metern über Garmisch-Partenkirchen im Zugspitzland. Eine exklusive Lage, ganz nach Geschmack des scheuen Regenten: Das Schloss im Stil eines Schweizer Chalets ist nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike und nur in den Sommermonaten erreichbar, wenn der Schnee geschmolzen ist.

Wer sich zum Sightseeing auf Rädern in der Zugspitz-Region auf den Sattel schwingt und dem Ludwig-Refugium einen Besuch abstatten möchte, braucht allerdings Kondition. Von Mittenwald aus dauert es rund vier bis fünf Stunden, bis sich das Schachen-Schloss plötzlich wie eine Fatamorgana vor den zerklüfteten Felswänden des Wettersteingebirges erhebt. 1320 Höhenmeter gilt es auf der Tour zu überwinden. Unterwegs laden mit den sattgrünen Bergwiesen der Elmau und der Wettersteinalm aber jede Menge reizvolle Fleckchen zur Pause mit Panorama ein.

Auch Genussradler, die es weniger auf Höhenmeter abgesehen haben, bittet der Märchenkönig in der Zugspitz-Region zur Zweirad-Audienz. Schließlich hat er sich im Graswangtal, das zu den schönsten Hochtälern Bayerns zählt, mit Schloss Linderhof eine ganz eigene Versailles-Variante bauen lassen – übrigens das einzige Ludwig-Refugium, in dem der König tatsächlich noch selbst gelebt hat. Das Schloss erreicht man auf einer reizvollen Route, die durchs gesamte Hochtal führt. Neben dem bekannten Ludwig-Prunk bietet Linderhof noch so manche Einzigartigkeit wie die künstliche Venusgrotte samt See und Muschelkahn, wo Ludwig private Opern-Aufführungen genoss.

Wer sich für die sakralen Sehenswürdigkeiten der Zugspitz-Region interessiert, macht Station in Ettal, das sich auch als Ausgangsort für den 20 Kilometer langen Rundweg zum Schloss durchs Graswangtal eignet. In Ettal besucht man die prächtige Klosterkirche der Benediktinerabtei, schaut bei Frater Vitalis in der Kloster-Destille vorbei und stärkt sich danach in der Schaukäserei mit deftigem Bergkäse.

Geübte begeben sich von Ettal auf den 50 Kilometer langen Rundweg „Um das Ettaler Mandl“. Wer den 1633 Meter hohen Berg mit all seinen Nachbarn Hörnle, Stierkopf und Mühlberg umrundet, radelt direkt ins Blaue Land, das sich idyllisch ans Murnauer Moos und um den Staffelsee mit seinem Künstlerstädtchen Murnau schmiegt. Eine bizarre Natur lädt hier zu einer Entdeckungsreise auf zwei Rädern ein: Wer diese Region erkunden möchte, die vor genau 100 Jahren schon die Expressionisten um Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc in ihr Herz schlossen, sollte der Blaue-Land-Tour folgen. Die rund 30 Kilometer lange, meist flache Route startet in Großweil und führt durch abwechslungsreiche Moor-, Wald und Seen-Landschaften mit interessanten Sehenswürdigkeiten wie zwei Klöstern, einem Kunstmuseum und dem oberbayerischen Freilichtmuseum an der Glentleiten. Unterwegs bieten sich zahlreiche Einkehr- und Bademöglichkeiten, ein Meditationsgarten und Naturerlebnispfade.

Pauschalen:
Radlerglück mit Zugspitz-Blick (Zugspitzland): Zwei Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Sportler-Frühstück, Energy-Lunchpaket, umfangreicher Mountainbike-Infomappe mit Kartenmaterial und aufbereiteten Tourentipps sowie freiem Eintritt ins Zugspitzbad kosten ab 97 Euro pro Person.

Radwandern auf Königs Spuren (Ammergauer Alpen): Sieben Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, geführter Radtour, Radwanderkarte, Eintritt Schloss Linderhof, Eintritt im Erlebnisbad WellenBerg, ein Tag kostenloses GPS-Leihgerät uvm. Gibt es ab 349 Euro pro Person.

Weitere Infos:
Tourismusgemeinschaft Zugspitz-Region, Richard-Strauss-Platz 1a, D-82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel. +49 8821/180-484, Fax +49 8821/180-485, info@zugspitz-region.de, www.zugspitz-region.de. (kunz)



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