Erste Kamera der Welt und alte Fotografien aus China
West und Ost verknüpft auch die neueste Ausstellung, die nun in der ehemals portugiesischen und heute chinesischen Metropole am Perlflussdelta zu sehen ist: Das Macau Museum zeigt die ältesten Fotografien aus China, die 1844 von dem Franzosen Jules Itier in Macau aufgenommen wurden. Die Ausstellung „Die Erfindung der Fotografie und die ältesten Fotos Macaus, China“ umfasst neben 180 frühen Aufnahmen auch 250 Raritäten aus der Anfangszeit der Fotografie, darunter die älteste Kamera der Welt. Die frühen Landschafts-Daguerreotypien* unter anderem des A-Ma Tempels und von der Uferstraße Praia Grande belegen, dass die in Europa entwickelte Fotografie über Macau nach China eingeführt wurde. Die bis zum 23. August laufende Schau ist ein weiterer Baustein im facettenreichen Ausstellungsangebot Macaus. Das Macau Museum ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet; Adresse: Praceta do Museu de Macao, No. 112, Macau, Tel: (853)28357911.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Nicéphore Niépce Museum organisiert. Das französische Partner-Museum stellte einen Großteil der Exponate zur Verfügung. Auch die älteste Kamera der Welt, deren Gehäuse aus Holz bestand, sowie rund 20 weitere frühe Fotoapparate stammen von dort. Weitere zwölf Museen, Kulturinstitutionen und private Sammler aus Frankreich, Großbritannien, den USA und Macau beteiligten sich mit Leihgaben.
Das Nicéphore Niépce Museum in Chalon sur Saône ist dem Erfinder der Fotografie Joseph Nicéphore Niépce gewidmet. 1826 gelang es ihm erstmals, ein mit der Camera obscura aufgenommenes Bild dauerhaft auf einem Trägermaterial zu fixieren. Er nannte seine Erfindung Heliografie.
* Als Daguerreotypie wird ein fotografisches Verfahren bezeichnet, das von dem französischen Maler Louis Daguerre zwischen 1835 und 1839 aus der Heliografie entwickelt wurde. Für die Herstellung einer Daguerreotypie verwendete man versilberte, polierte Kupferplatten, die dann belichtet wurden. (FVA (Macau)
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