10. Juli 2009, Namibia

Nashörner kehren in den Süden Namibias zurück

Ein Meilenstein in der Geschichte des Naturschutzes in Namibia ist gesetzt: erstmals seit 200 Jahren leben wieder Nashörner im Süden des Landes. Vier Spitzmaulnashörner – zwei Bullen und zwei Kühe – wurden vor kurzem im Gondwana Cañon Park am Fish River Canyon ausgesetzt. Vor zwei Jahrhunderten wurden die Rhinos von Abenteurern und Jägern im Süden Namibias ausgerottet, vor rund 40 Jahren drohte die Spezies sogar im gesamten Land auszusterben. Seit einigen Jahren werden die Tiere unter sehr strengen Auflagen des namibischen Umweltministeriums wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen angesiedelt, vorausgesetzt diese Gebiete bieten genügend Schutz, Futter und Raum für die Tiere. Durch dieses Programm konnte der Bestand landesweit stark erhöht werden. Aus Gründen des Schutzes werden keine Zahlen veröffentlicht, doch 2004 ging man bereits von 1.100 Tieren aus. Das private Naturschutzgebiet Gondwana Cañon Park bietet mit einer Fläche von 1.260 Quadratkilometern und den dort wachsenden Pflanzen einen idealen Lebensraum für die Dickhäuter.

Die vier umgesiedelten Nashörner kommen ursprünglich aus dem Etoscha-Nationalpark und der Damararegion im Norden Namibias. Der Umzug in den Süden war von langer Hand geplant: Im ersten Schritt hat sich der Gondwana Cañon Park beim Ministerium für Umwelt und Tourismus um eine Nashorn-Patenschaft beworben. Nachdem alle Auflagen erfüllt waren, wurde die Patenschaft für vier Nashörner genehmigt. Die aufwändigen Fangaktionen fanden im Februar statt, danach wurde der Gesundheitszustand überprüft sowie Sender ins Horn der Tiere eingesetzt, um diese später über Peilfunkgeräte orten zu können. Im April fand dann die Aussiedlung in die neue Heimat statt. Der Bulle Unongo ist acht Jahre alt und gerade geschlechtsreif, Koshi ist mit vier Jahren daher noch kein Konkurrent. Die Weibchen Fiona und Appaloosa sind mit 3 ½ Jahren ebenfalls sehr jung. Die Mischung bietet ideale Bedingungen zur Paarung, so dass Tierexperten in zwei Jahren mit Nachwuchs rechnen.

„Die Kosten, die Gondwana für die Umsiedlungsaktion zu tragen hat, sind immens. Doch jeder Cent ist es wert. Dem wird jeder zustimmen, der eines der Nashörner in der Canyon-Landschaft entdeckt. Auf dieses Erlebnis können sich Gäste des Parks übrigens in naher Zukunft freuen: Geplant sind Touren, auf denen man die Tiere unter Führung ausgebildeter Nashorn-Tracker aufspürt und beobachtet“, erklärt Manni Goldbeck, Managing Director der Gondwana Collection.

Weitere Informationen unter: www.gondwana-collection.com. (Namibia Tourism Board)



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