18. Juli 2009, USA

Reise zu den Schauplätzen des Vampirfilms „Twilight“

Washington State an der US-Pazifikküste ist eindeutig ins Zwielicht (englisch Twilight) geraten. Seit die gleichnamigen Gruselromanzen von Stephenie Meyer unter dem Titel „Bis(s) zum Morgengrauen“ ihren Siegeszug durch die Kinos angetreten haben, kann sich Washington State über mangelnde Nachfrage nach der (Roman-)Heimat der schönsten Vampire der Welt nicht beklagen. Neueste Errungenschaft: der Schaumwein „Sparkling Twilight“ aus der Olympic Cellars Winery (aus Shiraz gekeltert). Der deutsche Veranstalter Suntrek Tours hat aktuell ein eigenes Reisepaket „Twilight Trail“ aufgelegt. Und im kommenden Jahr findet auch die erste Twilight-Kreuzfahrt ab Seattle statt. Na dann: Bis(s) zum nächsten Urlaub!

Für die weltweite Leserschaft der Jugendbuch-Bestsellerreihe Twilight gibt es keinen besseren Urlaub, als dem Schauplatz der Romane einen Besuch abzustatten. Auch hiesige Vampirfans zieht es immer häufiger in das Städtchen Forks im US-Bundesstaat Washington, das sein Dasein bislang eher abseits der meisten Touristenrouten fristete. Dabei lohnt sich der Besuch nicht nur für die Anhänger von Bella und Edward – deren Zuhause im Übrigen näher liegt, als man meint! Wer mit Lufthansa vormittags in der Frankfurt am Main losfliegt, erreicht bis(s) zur Mittagsstunde Seattle und gelangt bis(s) zum Abendrot nach Forks – vorausgesetzt, man lässt sich nicht von der herrlichen Landschaft, durch die man fährt, zu ungeplanten Fotopausen hinreißen …

Durch Indianerland und Nationalpark
Die Fahrt nach Forks ist nämlich alles andere als gruselig – ganz im Gegenteil. Am Flughafen Seattle-Tacoma (SeaTac) mietet man sich am besten ein Auto und fährt zunächst ein Stückchen nach Westen, vorbei an Olympia, der Hauptstadt des Staates. Wenn man Grays Harbor, eine malerische Bucht am Pazifik, erreicht hat, biegt man nach Norden ab und folgt einer der landschaftlichen reizvollsten Strecken dieser Region auf die Olympic-Halbinsel, durch das Reservat der Quinault-Indianer und anschließend ein Stück an der Küste entlang durch den Olympic-Nationalpark. Nachdem die Straße wieder ins Landesinnere abgebogen ist, gelangt man dann endlich nach Forks. Die Fahrtstrecke beträgt insgesamt rund 350 km, die leicht in fünf Stunden zu bewältigen sind.

Forks, die Stadt der Holzfäller und Vampire
Forks (www.ForksWA.com) genießt seinen Weltruhm aus dem Fantasy-Buch und hat für die interessierten Bücherwürmer Orte aus der Erzählung gekennzeichnet. Außerdem können die Fans hier Andenken kaufen (wie beispielsweise die Original T-Spartan-Shirts der Forks High School) sowie Orientierungskarten, die ihnen den Weg zu wichtigen Schauplätzen der Romane weisen. Einen ersten Eindruck erhält man unter www.forkswa.com/HomeofTwilighttheBook.html. Auf der offiziellen Website der Stadt findet man auch Kontakt zu Reiseunternehmen, die Touristengruppen zu den Drehplätzen führen und selbst Zugang zu Privathäusern ermöglichen.

Vom 25. Bis 28. Juni beschäftigt sich die Sommerschule an der High School in Forks mit einem Twilight Symposium. Wie alles in Forks ist natürlich auch die Schule in die Romanhandlung eingewoben und lädt alle Leser während des Sommerprogramms ein, „Mythologie und Folklore“ aus den Erzählungen von Stephenie Meyer am Originalschauplatz kennenzulernen. Weitere Informationen gibt es unter www.litfanevents.org/summerinforks. Am 12. und 13. September wird der Stephenie Meyer Day begangen, „um alles zu feiern, was die Autorin für Forks getan hat“. Ein genaues Programm steht noch nicht fest.

Vampirfans können sich jederzeit auf der offiziellen Website der Stadt mit einem Foto verewigen. Einzige Voraussetzung: sie müssen ein Souvenir aus Forks und Umgebung tragen (beispielsweise das schon erwähnte Spartan-T-Shirt). Einfach eine eMail an forksfotos@yahoo.com und mit etwas Glück erhält man ein Packet aus der Vampirstadt mit Aufklebern, Broschüren, Karten und mehr aus Forks/LaPush. Alle Details findet man unter www.forkswa.com/blog/2009/04/forks-features-fans-photos.

Aber Forks verdient nicht nur die Aufmerksamkeit eifriger Leser auf den Spuren literarischer Vampire. Schließlich gab es das beschauliche 3.000-Seelen-Städtchen, das sich selbst auch gerne als „Holzfällerhauptstadt der Welt“ bezeichnet, schon sechzig Jahre vor dem ersten Twilight-Roman. Das örtliche Nutzholzmuseum ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie das Leben hier aussah, als sich noch alles um die Holzgewinnung drehte. In der Umgebung der Stadt gibt es zudem zahlreiche Rad- und Wanderwege. Und natürlich eignet sich Forks hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Stränden, in nahen Hoh-Regenwald und zu den vielen übrigen Attraktionen der Halbinsel.

Wälder, Wale und Wapitis
Kurz hinter Forks zweigt die Staatsstraße 110 nach Westen von der Bundesstraße ab, folgt dem Verlauf des Sol Duc River und führt nach rund 27 Kilometern zur Küste, zum Quileute-Indianerreservat und dem Dorf La Push oder zum Rialto Beach mit seinen imposanten Felsnadeln, die mitten im Wasser stehen. Hier, wo die Brandung erbarmungslos auf die Küste einschlägt, ist seit ewigen Zeiten der Stamm der Quileute-Indianer zu Hause. Um diese Jahreszeit kann man hier sogar vom Festland aus beobachten, wie Grauwale nach Süden ziehen – und im März, wie sie zurückkehren.
Bleibt man auf der Hauptstraße, der Route 101, kann man fast den gesamten Olympic-Nationalpark umfahren und schließlich nach Olympia zurückkehren oder auch bereits in Kingston die Autofähre nehmen, um auf dem schnellsten Weg in die äußerst attraktive und lebenswerte Metropole Seattle zu gelangen.

Der Nationalpark (www.nps.gov/olym) ist mit einer Fläche von über 3.700 km² anderthalb mal so groß wie das Saarland und bildet den Kern und die Hauptattraktion der gleichnamigen Halbinsel. Neben ausgedehnten Regenwäldern bietet er seinen Besuchern auch 80 Kilometer ununterbrochene naturbelassene Küste. Die landschaftliche Vielfalt reicht von Sandstränden bis hinauf zu gletscherbedeckten Gipfeln. Präsident Franklin D. Roosevelt schuf den Park 1939 vor allem zum Schutz der seltenen Olympic-Wapitis, von denen hier heute wieder rund 5.000 Exemplare heimisch sind. Seit 1981 zählt der Park zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der Besuch in den Olympic-Nationalpark kostet für bis zu einer Woche jeweils $15 (ca. Euro11) Gebühr pro Fahrzeug.

Twilight Trail von Suntrek Tours
Während dieser 13-tägigen Reise von Portland bis Seattle werden die Drehorte des ersten „Twilight“ Films in Oregon und Washington besucht. Die Tour ist nicht nur für eingefleischte Fans des Films geeignet, sondern auch für jeden, der sich von der großartigen Geschichte des Romans mitreißen lässt. Am achten Tag erreicht die Tour Washington State beim Vulkan Mt. St. Helens und führt über den Mt. Rainier National Park am zehnten Tag zur Olympic Peninsula – mitten hinein ins Herz des Romans, in die Kleinstadt Forks. Forks ist Hauptschauplatz der Twilight-Bücher. Der nächste Tag ist dem Olympic National Park und LaPush (dem Heimatort von Jacob) mit dem berühmten Second Beach gewidmet. Am vorletzten Tag steht Port Angeles auf dem Programm – ebenfalls einer der vielen kleineren Schauplätze des „Twilight“ Buches. In Seattle endet die Tour. Im kommenden Jahr und 2011 wird die Reise insgesamt sechs Mal stattfinden. Pro Person kostet die Tour (ohne Interkontinentalflug) 1.415 Euro.
Weitere Informationen bei www.suntrek.de.

Weitere Informationen
Weitere Informationen zu diesen Themen findet man (in englischer Sprache) auf den im Text genannten Websites – Informationen zum Twilight-Wein auch unter www.youtube.com/user/OlympicCellars und zur Twilight-Kreuzfahrt unter www.twilightfanscruise.com. (Washington State Tourism)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: