31. August 2009, Air Berlin

Air Berlin: Lösung der Tarifverhandlungen gesucht

Die Geschäftsführung der LTU erwartet vom Spitzengespräch der Vorstände der Vereinigung Cockpit (VC) und der Geschäftsleitung der Air Berlin am kommenden Dienstag einen wichtigen Schritt zur Lösung der Tarifverhandlungen über den Vergütungstarifvertrag für LTU-Piloten. Das Spitzengespräch findet auf Wunsch der VC-Vorstände statt. Nach einem zweimalig verbesserten Angebot seit dem 10. August, sollte nun eine Lösung auf dem Verhandlungsweg möglich sein, teilte die Fluggesellschaft am Sonntag mit. Für eventuelle – der Verhandlungslage und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht angemessene – Streikmaßnahmen hat die Gesellschaft vorgesorgt, damit Fluggäste der LTU ihr Ziel erreichen.

In der Ankündigung von Arbeitskampfmaßnahmen ohne vorherige Verhandlungen über das zweite verbesserte Arbeitsgeberangebot sehen die LTU-Verhandlungsführer kein Zeichen eines konstruktiven Vorgehens von Seiten der VC. Die strikte Ablehnung des deutlich verbesserten Angebots spreche nach Ansicht der LTU-Geschäftsführung nicht für einen ausgeprägten Einigungswillen. Trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld und einer Luftfahrtkonjunktur, die durch sinkende Nachfrage und deutlich geringeren Gewinnen bei allen europäischen Wettbewerbern der LTU gekennzeichnet ist, hatte sich die Arbeitgeberseite zu einem neuen und verbesserten Angebot entschlossen.

Dieses verbesserte Angebot wurde der Tarifkommission der Vereinigung Cockpit am 28. August 2009 unterbreitet:

Lineare Erhöhung der Tabellenwerte um 2,0 % rückwirkend vom 01.01.2009

Lineare Erhöhung der Tabellenwerte um den Wert der Inflationsrate Deutschland für 2009 ab dem 01.04.2010

Zusage einer bezahlten Stundengarantie auf der Basis von 60 Stunden ab 2010

Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis zum 31.12. 2010

Zuvor hatten die Verhandlungsführer der LTU der Vereinigung Cockpit den Einstieg in ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen, damit die Tarifverhandlungen möglichst zu einem für beide Seiten vertretbaren Ende kommen. Diesen Vorschlag hatte die VC zurückgewiesen.

Zu den verschiedenen Aufforderungen der VC zu Streiks oder Sympathie-Streiks erklärt die LTU-Arbeitgeberseite, dass sie diese wegen dieses weitreichenden Angebotpakets, sowie der derzeitig schwierigen wirtschaftlichen Lage für ungerechtfertigt halte. Damit beschädigte die Tarifkommission mit ihrer starren Haltung bei den Tarifverhandlungen für die LTU-Piloten nicht nur die wirtschaftliche Lage der LTU, sondern auch die des Gesamtunternehmens.

Deshalb fordern die LTU-Verhandlungsführer die Vereinigung Cockpit auf, auch nach dem Spitzengespräch am Dienstag weiter konstruktiv und mit Blick auf alle Beschäftigten bei der LTU eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu suchen und zu finden. (Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG)



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