Wir strampeln für den Klimaschutz
Ob Atomendlager oder Abwrackprämie, Klimawandel oder Finanzkrise: Nachhaltigkeit ist eines der Schlagwörter aktueller politischer Debatten. „Geredet wird bereits genug – wir tun etwas“, sagt Ute Hagmaier aus Schleswig-Holstein. Sie steht mit dem Projekt „Wir strampeln für den Klimaschutz“ stellvertretend für rund 400 Aktionen in ganz Deutschland, die sich bei den zweiten Aktionstagen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ vom 18. bis 27. September 2009 engagieren. Dabei zeigen Organisationen, Schulen und Initiativen, wie sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln.
„Nachhaltigkeit zu lernen, muss in Schule, Ausbildung und Studium selbstverständlich werden. Nur so können künftige Generationen globale Probleme wie den Klimawandel oder ungerechte Verteilung von Ressourcen bewältigen. Die Vielfalt der Veranstaltungen bei den Aktionstagen beweist, dass Nachhaltigkeit im Alltag angekommen ist und Spaß machen kann“, so Prof. Gerhard de Haan, Erziehungswissenschaftler und Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees für die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Die vielen Facetten der Nachhaltigkeit präsentieren während der Aktionstage Vereine, Organisationen, Schulen und andere Initiativen. Sie laden zum Mitmachen ein und motivieren dazu, selbst etwas in die Hand zu nehmen. Bei Ute Hagmaier in Hetlingen erfahren Grundschullehrer und Erzieher, wie lange sie auf einem Fahrrad strampeln müssen, um ein Glas Wasser zu erwärmen. Mit diesen und weiteren Beispielen können die Pädagogen das Thema Klimaschutz anschaulich vermitteln. In Castrop-Rauxel demonstrieren Vorträge und Kostproben, dass Schokolade noch glücklicher macht, wenn sie aus fairem Handel stammt. In Hamburg gehen Kinder mit dem Energiespar-Kasper auf Jagd nach Energieräubern und erfahren, wie sie im Alltag Strom und Wasser sparen. In Chemnitz präsentieren Jugendliche ihre selbst gebaute Biogasanlage den Besuchern. Wann und wo welche Aktionen angeboten werden, ist unter www.bne-portal.de/aktionstage nachzulesen.
Der Startschuss für die Aktionstage fällt am 18.September in Heidelberg. Dort wird die Stadt Heidelberg bereits zum zweiten Mal als „Stadt der Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 bis 2014″ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung bekommen Kommunen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung in vielen Bereichen des städtischen Lebens praktizieren. Deutschlandweit tragen elf Kommunen diesen Titel.
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt. Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) haben sich die Staaten der Vereinten Nationen verpflichtet, das entsprechende Bildungskonzept vom Kindergarten bis zur Hochschule zu stärken. Auf Grundlage eines einstimmigen Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO-Kommission die deutschen Aktivitäten zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Sie hat auch das Nationalkomitee berufen. (Deutsche UNESCO-Kommission e.V.)

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