Zu Besuch in der Marienburg
Vor 700 Jahren, im September 1309, verlegten die Ritter des Deutschen Ordens ihren Hauptsitz von Venedig auf die Marienburg. Von dort regierten sie ein riesiges Reich. Die heute zu Polen gehörende Marienburg ist nicht nur der größte Backsteinbau Europas und Welterbe der UNESCO, sondern auch eine der meistbesuchten Touristenattraktionen des Nachbarlandes.Schon seit den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts hatten die Ordensritter am Ufer der Nogat eine neue Festung errichtet, die sie nach der Schutzpatronin des Ordens Marienburg nannten. Sie war ursprünglich nur als Sitz des Komturs, des regionalen Verwalters, gedacht, um die Herrschaft des Ordens in den kolonisierten Gebieten östlich der Weichsel zu sichern. Ab September 1309 diente sie als Hauptsitz und Regierungszentrum des Ordensstaates, der Ende des 14. Jahrhunderts ein Territorium von rund 200.000 Quadratkilometern umfasste.
Zur Verlegung des Hauptsitzes war es unter dem Hochmeister des Ordens, Siegfried von Feuchtwangen, gekommen. Er ließ die Marienburg ab 1309 ausbauen. Es entstand das Mittelschloss, dem bis 1398 der repräsentative Hochmeisterpalast hinzugefügt wurde. Dort befanden sich die Wohngemächer des Hochmeisters und die beiden prachtvollen Speisesäle, der Sommer- und der Winterremter. Im Kapitelsaal des benachbarten Hochschlosses wurden die wichtigsten Entscheidungen getroffen und die Hochmeister des Ordens gewählt. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte der Orden den Zenit seiner Macht überschritten, in die Marienburg zog Polens König ein und der Hochmeister musste nach Königsberg ausweichen. Heute wird die Marienburg überwiegend als Museum genutzt und ist eines der wichtigsten touristischen Ziele in Polen. Sie zählt jährlich mehr als 700.000 Besucher.(Fremdenverkehrsamt Polen)
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