Das neue Museum ist zurück
Am 17. Oktober 2009 öffnet das Neue Museum wieder seine Pforten.
Das Neue Museum gehörte zu den bedeutendsten Bauvorhaben seiner Zeit in Preußen. Das von Friedrich August Stüler zwischen 1843 und 1855 errichtete Neue Museum stellt in Berlin sowohl als Teil des Gesamtensembles der Museumsinsel als auch als solitäres Bauwerk ein herausragendes Dokument des Museumsbaus des 19. Jahrhunderts dar.Da das Alte Museum schon kurz nach seiner Eröffnung nicht mehr genug Platz bot, erhielt Friedrich August Stüler den Auftrag für den Bau des Neuen Museums, das 1859 eröffnet wurde. Die Innenausstattung der drei Ausstellungsgeschosse wurde durch die wichtigsten Maler des Berliner Spätklassizismus realisiert, unter Anderem zählen hierzu die berühmten Kaulbach-Fresken im Treppenhaus. Die Treppenhalle selbst zieht sich über alle drei Geschosse und erzielt eine starke Raumwirkung.
Das Neue Museum wurde bei Bombenangriffen 1943 und 1945 stark beschädigt. Über Jahrzehnte hinweg war die ungesicherte Kriegsruine dem Wetter offen preisgegeben und erlitt dadurch weitere schwere Schäden. Aus wirtschaftlichen und technologischen Gründen wurde der Wiederaufbau erst 1985 mit einer ingenieurtechnischen Notsicherung und der Gründungssanierung begonnen, die nach der deutschen Wiedervereinigung fortgeführt und 1991 abgeschlossen wurde.
1997 gewann der britische Architekt David Chipperfield den geladenen internationalen Realisierungswettbewerb, der auf Basis des denkmalpflegerischen Gutachtens einer interdisziplinären Expertenkommission 1993 ausgelobt wurde. Konzept und Details des Siegerentwurfs wurden im weiteren Verlauf planungs- und ausführungsbegleitend mit ICOMOS/UNESCO, dem Landesdenkmalrat und dem Landesdenkmalamt Berlin abgestimmt. Der Wiederaufbau des Neuen Museums ergänzt und vervollständigt den Ruinentorso in der Architektursprache unserer Zeit. Die verlorenen Raumfolgen und Volumen werden strukturell wiederhergestellt ohne dabei die historische Vorlage detailgetreu zu imitieren. Die Restaurierung der Fassade und der Innenräume verfolgt einen behutsam konservierenden Ansatz und respektiert die geschichtlichen Spuren des Denkmals. (Berlin Tourismus Marketing GmbH)
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