29. September 2009, Schweiz

Luftfahrtindustrie: Passagiernachfrage und Frachtaufkommen lässt nach

Nach den aktuellen Verkehrszahlen der International Air Transport Association (IATA) für den Monat August ist die Passagiernachfrage in der Luftfahrtindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent gesunken. Das Frachtaufkommen reduzierte sich um 9,6 Prozent gegenüber August 2008. Beide Werte sind leichte Verbesserungen gegenüber Juli dieses Jahres, als sich die Passagiernachfrage noch um 2,9 Prozent und die Nachfrage nach Frachtkapazitäten um 11,3 Prozent verringerte. Verglichen mit August 2008 verbesserte sich die Auslastung der Flugzeuge um 1,2 Prozentpunkte auf 80,9 Prozent. Trotz geringerer Kapazitäten bleiben die Durchschnittstarife unter Druck und gaben verglichen mit August 2008 im Premium-Segment um 22 Prozent und in der Economy-Class um 18 Prozent nach. Um die Kapazitäten der gesunkenen Nachfrage anzupassen, haben Fluggesellschaften die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer ihrer Maschinen reduziert. Die Nutzungsstunden einer internationalen Boeing 777 Flotte sind in den ersten acht Monaten des Jahres um 2,7 Prozent auf durchschnittlich täglich nunmehr 11,1 Stunden gefallen. Die geringere Nutzung hilft zwar die Auslastung der Maschinen zu verbessern, erhöht aber durch gleichbleibende Fixkosten die Kosten pro Flugsegment.

Giovanni Bisignani, Director General und CEO der International Air Transport Association: „Die Nachfrage zieht langsam wieder an, aber von einem profitablen Geschäft ist die Branche noch weit entfernt. Die Tarife haben sich zwar stabilisiert, aber auf einem Niveau, das keinen Gewinn zulässt. .Gleichzeitig steigen die Kosten durch geringere Nutzung der Flugzeuge und einen höheren Ölpreis. Die Branche hat das Schlimmste noch nicht überstanden. “

Mit Blick auf die Passagiernachfrage in den einzelnen Regionen meldeten die Fluggesellschaften im asiatisch-pazifischen Raum einen Rückgang um nur noch 1,6 Prozent (Juli: -7,6 Prozent), die stärkste Verbesserung aller Regionen. Eine gewisse Erholung bei den Nachfragerückgängen im Passagiergeschäft zeigte sich auch bei europäischen (August: -2,8 Prozent; Juli: -3,1 Prozent) und nordamerikanischen Airlines (August: -2,5 Prozent; Juli: -3,2 Prozent) ebenso wie bei Fluggesellschaften aus Afrika (August: -4,9 Prozent; Juli: -5,5 Prozent) und Lateinamerika (August: -2,3 Prozent; Juli -3,5 Prozent). Bei letzteren stabilisierte sich die Nachfrage in erster Linie aufgrund eines Abebbens der H1N1-Grippewelle.

Einzig die Fluggesellschaften aus dem Mittleren Osten können ihr bereits ganzjährig anhaltendes Wachstum mit einem Nachfrageplus von 10,8 Prozent auch im August weiter ausbauen und gewinnen durch die Expansion an ihren Drehkreuzen weitere Marktanteile im Langstreckengeschäft. (Wilde&Partner)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: