Mödlareuth, das geteilte deutsch-deutsche Dorf
Die Amerikaner nannten es „Little Berlin“. Ebenso wie sein großer Bruder wurde das 50 Einwohner zählende Dorf Mödlareuth zum Symbol der deutschen Teilung. Seit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 gehörte der thüringische Teil des Ortes zum Territorium der DDR, die bayerische Hälfte zu dem der Bundesrepublik. 1952 entstanden die ersten Grenzsperranlagen. 1966 erfolgte der Bau einer 700 m langen und 3,30 m hohen Betonmauer, die bis zur Grenzöffnung 1989 das Dorf teilte. Hier war Sperrgebiet auf der einen und Besucherandrang auf der anderen Seite, aber es war sogar verboten von Ost nach West zu winken.
Das Deutsch- Deutsche Museum Mödlareuth verdeutlicht unter anderem die Umstände, unter denen die Bewohner diesseits und jenseits von Mauer, Zaun und Stacheldraht lebten. Dazu gehören Themenbereiche wie Sperranlagen, Grenzüberwachungsorgane, Zwangsaussiedlungen, Grenzübergangsstellen, illegale Grenzübertritte und Flucht, wirtschaftliche Auswirkungen sowie Alltag an der Grenze und Friedliche Revolution. Im Freigelände sind große Teile der Sperranlagen im Original erhalten. Aufbau und Funktion des Grenzgebietes der DDR werden anschaulich demonstriert. Filmvorführungen, Sonderaustellungen und ein vier Kilometer langer Geschichts-Lehrpfad ergänzen das Freigelände. Bei Gruppenführungen erfährt der Besucher alles über die historischen Hintergründe der deutschen Teilung, vor allem aber über die außergewöhnlichen Lebensumstände, die im Grenzgebiet herrschten.
Das Deutsch- Deutsche Museum Mödlareuth ist immer dienstags bis sonntags von März bis Oktober von 9 bis 18 Uhr und von November bis Februar von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 2,00 Euro für Erwachsene, ermäßigt 1,50 Euro. (Thüringer Tourismus)
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