Luftfahrtverband IATA entwirft Zielvorgaben beim Klimaschutz

Die Luftfahrtindustrie nimmt die Regierungen weltweit beim Klimaschutz noch stärker in die Pflicht: Die International Air Transport Association (IATA) hat im Rahmen der „Greener Skies Conference“ in Hongkong vier konkrete Maßnahmen von Regierungsseite gefordert, um die Klimaschutzmaßnahmen der Industrie zu unterstützen.

Das Maßnahmenpaket umfasst ambitionierte Zielvorgaben für die Industrie, um die Schadstoffausstoße der Luftfahrt zu stabilisieren oder zu reduzieren, sowie die Regulierung des CO2-Ausstoßes der Luftfahrtindustrie durch ICAO unter neuen Kyoto II Rahmenbedingungen – dabei soll der Luftfahrt ein Stellenwert als globaler industrieller Sektor eingeräumt werden. Ferner fordert die IATA Investitionen in eine effiziente Infrastruktur, vor allem bei der Verkehrssteuerung, und die Verabschiedung von wirtschaftlichen und rechtlichen Strukturen, um die Entwicklung von Biotreibstoffen für die Luftfahrt schneller voranzutreiben.

„Die Luftfahrtindustrie nimmt ihre Verantwortung für die Umwelt sehr ernst“, bekräftigte Giovanni Bisignani, Director General und CEO der IATA, vor den Delegierten in Hongkong. „Unser Vision ist ein neutrales Wachstum beim CO2-Ausstoß auf dem Weg zur Nullemission. Hierfür benötigen wir deutliche Zielvorgaben, um diese Herausforderung meistern zu können.“

Die Luftfahrtindustrie hat geschlossen ein Bekenntnis zum Umweltschutz entworfen, das von Fluggesellschaften, Flughäfen, Herstellern von Flugnavigationssystemen und Produzenten erarbeitet wurde. Das Dokument wird der International Civil Aviation Organization (ICAO) bei ihrem Treffen in Montréal vorgestellt, das morgen beginnt. Zu den von den Industrievertretern klar definierten Zielen zählen:

  • Eine um durchschnittlich 1,5 Prozent bessere Treibstoffbilanz pro Jahr bis 2020
  • Eine Stabilisierung der Schadstoffausstoßen durch CO2-neutrales Wachstum bis 2020
  • Eine Reduzierung der Emissionen um 50 Prozent bis 2050 (verglichen mit 2005)

„Wir müssen global denken und handeln, um die Emissionen in der Luftfahrt eindämmen zu können“, betonte Giovanni Bisignani. „Und die Regierungen müssen unsere Zielvorgaben aufgreifen und in konkrete politische Maßnahmen umwandeln.“ (IATA)



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