8. Oktober 2009, Musik

Keith Jarrett Konzert in der Berliner Philharmonie

„Wenn ich anfange, habe ich nicht einmal ein Saatkorn“, hat Keith Jarrett gesagt: „Ein Solokonzert ist wie eine andere Welt mit eigenen Regeln, die ich nicht selbst aufgestellt habe.“ Fünfunddreißig Jahre nach seinen spektakulären ersten Alleingängen sind Jarretts Solokonzerte so unvorhersehbar und riskant wie eh und je. Jeder Abend ist anders, jeder findet seine eigene Form. Der 1945 in Allentown/Pennsylvania geborene Ausnahmemusiker hat sich ein unverwechselbar eigenes Genre geschaffen, und noch immer erweitert er beständig seinen stilistischen Radius.

In fast allen großen Konzertsälen der Welt hat er gefeierte Solokonzerte gegeben. In Deutschland wurden bislang Soloauftritte in Bremen (1973) und München (1981) für ECM-Alben mitgeschnitten. Und hier entstand 1975 natürlich auch sein legendärstes Solowerk überhaupt: „The Köln Concert“.

Jetzt durchweht ein Hauch von Jazzgeschichte die berühmte Berliner Luft. Denn nie zuvor ist Jarrett in der Berliner Philharmonie als Solopianist in Erscheinung getreten. Kein Wunder also, dass dieses Konzert schon seit geraumer Zeit ausverkauft ist. Die letzten Karten gingen an die glücklichen Preisträger des JazzEcho-Gewinnspiels. Wenn Keith Jarrett am Montag, dem 12. Oktober 2009, um 20 Uhr die Bühne des großen Saales betritt, ist dies ein doppeltes Ereignis für die Hauptstadt. Und all denjenigen, die keine Eintrittskarte ergattern konnten, bleibt nur die Hoffnung, dass Jarretts Produzent Manfred Eicher, der einst in Berlin Musik studiert hat, den historischen Moment für eine spätere CD- oder DVD-Veröffentlichung aufzeichnet. (Universal Music)



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