Luftfahrtindustrie ruft zum Klimaschutz auf
Appell an die Politik: Die Luftfahrtindustrie hat Regierungen weltweit zu verbindlichen Schritten im Klimaschutz und einheitlichen Zielvorgaben für Abgas-Emissionen im Flugverkehr aufgerufen. Das Plädoyer ist ein gemeinsamer Entwurf der International Air Transport Association (IATA), des Airports Council International (ACI), der Civil Air Navigation Services Organisation (CANSO) sowie des International Coordinating Council of Aerospace Industries Associations (ICCAIA). Es wurde heute auf einer Branchenkonferenz im kanadischen Montréal vorgestellt. Giovanni Bisignani, Director General und CEO der IATA: „Im Hinblick auf die UN-Klimaschutzkonferenz COP15 im Dezember in Kopenhagen soll sich die Politik dafür stark machen, die führende Rolle der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO im Klimaschutz zu stärken, ein gemeinschaftliches Vorgehen der gesamten Branche zu fördern und unsere Zielvorgaben als Teil einer Lösung des Klimaproblems auf Regierungsebene festzuschreiben.“
Die Zielvorgaben umfassen eine um durchschnittlich 1,5 Prozent bessere Treibstoffbilanz pro Jahr und eine Stabilisierung des Schadstoffausstoßes durch CO2-neutrales Wachstum bis jeweils 2020. Außerdem sollen die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent reduziert und künftig nicht mehr auf Basis einzelner Länder, sondern global für die gesamte Branche ausgewiesen werden. Die Branche fordert auch Zugang zum Markt für Emissionsrechte, um den Schadstoffausstoß solange kompensieren zu können, bis umweltfreundlichere Technologien entwickelt sind.
Bisignani: „In diesem Jahr wird der CO2-Ausstoß der Branche um 43 Millionen Tonnen sinken. 31 Millionen Tonnen sind zwar eine Folge der Weltwirtschaftskrise, aber die restlichen 12 Millionen sind bereits das unmittelbare Ergebnis unserer Vier-Säulen-Strategie im Klimaschutz, die auf Verbesserungen bei Technologie, Verkehrsmanagement, Infrastruktur und wirtschaftlichen Strukturen beruht.“
„Gemeinsam mit der Politik kann die Luftfahrtbranche Großes leisten. Um unsere Ziele im Klimaschutz zu erreichen, müssen beide Seiten noch stärker zusammenarbeiten. Das heißt, dass wir uns ambitionierte Zielvorgaben setzen müssen, die aber auch den besonderen Bedürfnissen von Fluggesellschaften in Entwicklungsländern Rechnung tragen. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO hat bereits viel Erfahrung bei der Umsetzung globaler Standards auf dennoch ausdifferenzierte Weise.“
Ein weltweit einheitliches Vorgehen beim Klimaschutz ist der effizienteste Weg, um Abgas-Emissionen im Flugverkehr zu reduzieren – das würde der Luftfahrt eine Schlüsselrolle im Klimaschutz zuweisen. Es ist das erste Mal, dass sich die Branche auf globaler Ebene derart geschlossen präsentiert“, sagt Bisignani.
Der Luftfahrtverband IATA (International Air Transport Association) repräsentiert rund 230 Fluggesellschaften weltweit, die 93 Prozent des internationalen Luftverkehrs ausmachen.(Wilde&partner)
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