Agro- und Landtourismus in Ecuador auf dem Vormarsch
In Ecuador haben zwei neue Tourismusformen Einzug gehalten, bei denen Reisende das Land noch intensiver kennen lernen und direkten Kontakt zu Einheimischen aufnehmen können. Der Begriff Agro- oder auch Landtourismus bezeichnet Aufenthalte mit Erlebnischarakter auf oder in der Nähe eines Agrarbetriebes, die vorwiegend von Landwirten organisiert werden und der Landwirtschaft ein Zusatzeinkommen ermöglichen. Landtourismus erfreut sich steigender Nachfrage – so auch in Ecuador. Eine weitere aufstrebende Tourismusform ist der so genannte Gemeinschaftstourismus, der es den Reisenden ermöglicht für einen kurzen Zeitraum in den Alltag einer der vielen Gemeinden Ecuadors einzutauchen.
Der Grundgedanke des Agro- oder auch Landtourismus besteht darin, den Touristen einen Einblick in den Alltag des Landlebens zu geben und persönlich in Kontakt mit den Einheimischen zu treten. Dies ermöglicht, die Kultur und Bräuche der Einheimischen hautnah kennen zu lernen. Ecuador ist mit seiner weltweit höchsten Biodiversität in den tropischen Wäldern, gewaltigen schneebedeckten Gipfeln und aktiven Vulkanen das ideale Land für diese Form des Tourismus. Zudem gibt es zahlreiche Kulturen und Völker zu entdecken. In Guayas hat diese Tourismusart bereits Einzug gehalten und ist eine wunderbare Alternative zu den lauten Großstädten.
Im Parque Tierra Viva lässt sich das Landleben mit seinen zahlreichen Facetten erleben. Auf der 80 Hektar großen Finca kann man das Landleben beim Kuhmelken, Büffelreiten oder während eines entspannenden Ausritts zu Pferd genießen. Die Führer des Naturparks erklären auf anschauliche Weise, wie die Felder bestellt werden sowie die einzelnen Schritte der Produktionsprozesse unter Beachtung der Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft. Ein besonderes Highlight für Kinder ist der aktive Kontakt mit Tieren und besonders die Aufzuchtsstation der jungen Kälbchen, Fohlen und Küken sorgt für glänzende Kinderaugen. Zu den Attraktionen für die Älteren gehört auch die Sportart Canopy bei der man in 15 Metern über dem Waldboden „fliegt“. Eine Tanzgruppe die Volkstänze vorführt bildet den krönenden Abschluss eines erlebnisreichen Tages im Einklang mit der Natur.
Beim so genannten Gemeinschaftstourismus empfängt die Bevölkerung kleiner Gemeinden die Touristen, um ihnen die Bräuche und Eigenheiten einer solchen Gemeinschaft näher zu bringen. Hierbei handelt es sich meist um kleine und arme Gemeinden, die bislang keinen Vorteil aus dem im Land vorherrschenden Tourismus ziehen konnten. Die Besucher werden direkt in das gemeinschaftliche Leben eingebunden. Dazu gehört unter anderem die aktive Mitarbeit auf den Feldern oder die Teilnahme an Tanzveranstaltungen. Die Gemeinschaften empfangen pro Monat rund 25 Gäste. Sie investieren einen Teil ihrer Einnahmen in soziale Projekte wie beispielsweise eine Stiftung, die sich für die Gesundheit von in der Gemeinschaft lebenden Kindern einsetzt und diesen zusätzlich Nahrungsmittel bereitstellt. Diese Art des Tourismus ermöglicht nicht nur den Reisenden ganz neue Einblicke sondern unterstützt gleichzeitig in der Gemeinschaft lebende benachteiligte Personen. Weitere Informationen zu Ecuador unter www.ecuadorline.de. (Arge Lateinamerika)
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