5. November 2009, TUI

TUI will expandieren

TUI Deutschland setzt auf mehr exklusive Hotels und den Ausbau eigener Reisebüros: Deutschlands führender Reiseveranstalter hat eine umfassende Wachstumsstrategie gestartet und wird das Programm deutlich ausweiten. „Neue und interessante touristische Angebote mit hoher Qualität zahlen sich langfristig erheblich mehr aus als kurzfristige Preisaktionen in großem Stil“, sagte Dr. Volker Böttcher, CEO TUI Deutschland, bei der Vorstellung der Sommerprogramme am Mittwoch auf Jamaika. „Unser Expansionsplan umfasst drei strategische Wachstumshebel, um die Marktposition der TUI Deutschland langfristig zu stärken: Ausbau der Produktpalette, Stärkung des Vertriebs und Optimierung des Geschäftsmodells.“

Die Produktpalette im Sommerprogramm 2010 ergänzen rund 11.000 zusätzliche Betten in 13 neuen Hotels, die ausschließlich bei TUI Deutschland buchbar sind. „Exklusive Hotels sind der wichtigste Werttreiber für unser Geschäft. Bereits heute entscheidet sich mehr als jeder zweite TUI Gast auf der Flugmittelstrecke für ein Hotel, das er nur bei uns buchen kann“, erläuterte Böttcher. Außerdem weitet der Konzern sein Spezialgeschäft aus und geht gerade im Gesundheitstourismus neue Wege im Bereich Schönheitsreisen. Im Marktsegment Städtereisen führt TUI einen innovativen Flex-Tarif ein, der bislang im Veranstaltergeschäft einzigartig ist. Damit können Städtereisen bis drei Tage vor Reisebeginn kostenlos storniert werden. Der neue Flex-Tarif wird zunächst in Berlin und München getestet. Das bereits große Angebot an Baustein- und Rundreisen soll sukzessive ausgeweitet werden, um das Absatzpotenzial im margenstarken Segment Fernreise signifikant zu verbessern. Im Rahmen der Vertriebsoffensive will TUI Deutschland sowohl das Online-Geschäft als auch den klassischen Vertrieb in großem Umfang stärken: Dazu soll die Anzahl der eigenen Reisebüros in den nächsten Jahren erheblich ausgebaut werden. „Das Filialgeschäft mit der persönlichen und hochwertigen Beratung ist unverändert der wichtigste Vertriebskanal. Daher investieren wir kräftig, um den direkten Kundenzugang zu verbessern“, so Böttcher. Mit der Optimierung des Geschäftsmodells – in erster Linie durch die Abgabe des City-Geschäfts von TUIfly an Air Berlin – wird sich das finanzielle Ergebnis der TUI Deutschland erheblich verbessern.

Sommer 2010 mit attraktiven Preisen

Für den Reise-Sommer 2010 verfolgt TUI eine besonnene Preispolitik. „Wir bieten unseren Gästen attraktive Konditionen und konkrete Buchungsanreize. Wir schaffen die Grundlage dafür, dass die Bundesbürger ihren Titel als Reiseweltmeister weiter tragen können“, so Böttcher. Auf der Mittelstrecke sinken die Preise durchschnittlich um etwa fünf Prozent, auf der Fernstrecke um rund sechs Prozent.

Besonders hoch sind die Preisabschläge in Spanien, allen voran auf den Kanarischen Inseln (minus 7 Prozent) und den Balearen (6 Prozent), sowie in Griechenland (6,5 Prozent), Ägypten (6,5 Prozent), Tunesien (7 Prozent) und in der Türkei (5,5 Prozent). Auf der Fernstrecke können Urlauber in der Karibik durchschnittlich rund fünf Prozent sparen, wobei vor allem die Dominikanische Republik (5 Prozent) und Mexiko (7 Prozent) günstiger werden. In den USA gehen die Preise um etwa fünf Prozent zurück, wobei speziell die Hotels in New York mit Abschlägen von durchschnittlich 17,5 Prozent deutliche Buchungsanreize bieten. In Afrika sinken in Namibia und Kenia die Preise erheblich, in Südafrika bleiben sie angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft nahezu konstant. Asien wird durchschnittlich neun Prozent günstiger, allen voran Thailand (13 Prozent) und Sri Lanka (14 Prozent). Im Bereich Eigenanreise ist die Preisentwicklung stabil: In Deutschland bewegen sich die Angebote auf dem gleichen Niveau wie in der Vergangenheit. Während die Preise in Österreich und der Schweiz marginal steigen, sind in Italien bis zu fünf Prozent Ersparnis möglich. In Osteuropa sinken die Preise auf breiter Front.

Zum attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis im Sommer 2010 tragen eine Vielzahl von Preisinstrumenten bei. So gilt der XXL-Bonus als wichtigster Frühbucherrabatt in deutlich mehr Hotels als bislang. Erstmals bietet TUI Deutschland auch im Sommer Ermäßigungen für Langzeitaufenthalte an. Zudem gibt es neue Preisaktionen speziell für Familien mit Kindern.

Jenseits der Preisentwicklung werden sich die beiden Mega-Trends der Branche fortsetzen: All-Inclusive und Exklusivität. TUI Deutschland geht heute davon aus, dass im Sommer etwa 55 Prozent aller gebuchten Reisen das Rundum-Sorglos-Paket mit planbaren Kosten beinhalten. Außerdem dürften etwa 83 bis 85 Prozent aller Urlauber ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel ansteuern.

Mehr Spielraum bei der Kapazitätsplanung
Der Preisrückgang geht allein auf die deutlich verbesserten Einkaufskonditionen zurück. Dank der erfolgreichen Gespräche mit Fluggesellschaften und Hotels ermöglicht TUI erneut einen Urlaub mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne die eigene Marge anzutasten. Gleichwohl erhöht TUI Deutschland die Flugkapazitäten in der anstehenden Sommersaison. Dabei wurden einerseits die festen Kontingente, die sogenannten Risikokapazitäten, stabil gehalten. Zugleich hat der Marktführer die variablen Flugplätze, die flexibel abrufbar sind und bei ausbleibender Nachfrage an die Fluggesellschaften zurückgegeben werden können, massiv aufgestockt. „Diese enorme Flexibilität können wir uns künftig leisten, nachdem wir durch die Übernahme des TUIfly City-Geschäfts durch Air Berlin von einer Übergröße in einen Maßanzug geschlüpft sind“, so Böttcher. Man habe nun viel mehr Spielraum, auf alle am Markt frei verfügbaren Flugkapazitäten zurück zu greifen. „Unsere Kunden und Vertriebspartner werden davon profitieren, weil wir ihnen ein deutlich erweitertes Flugangebot offerieren können. Und das ohne unser wirtschaftliches Risiko zu erhöhen“, sagte der TUI Deutschland-Chef weiter.

Denn angesichts des branchenweiten Buchungsrückgangs verfolgt TUI Deutschland im Interesse der Eigentümer und Mitarbeiter weiter die Devise „Marge vor Menge“. „Wir werden uns auch künftig nicht an ruinösen Preiskämpfen beteiligen. Damit würden wir nur kurzfristig Marktposition und Umsatz sichern, aber zugleich unsere Profitabilität und die langfristigen Perspektiven aufs Spiel setzen“, so Böttcher.

Ziele für Sommer 2009 erreicht
Die vorsichtige Planung hatte sich bereits im Sommer 2009 ausgezahlt. Dank der Maxime „Marge vor Menge“ in Verbindung mit einem Drei-Punkte-Aktionsplan wurden die ehrgeizigen Ergebnisziele für das abgelaufene Geschäftsjahr erreicht, obwohl die Zahl der Kunden um zehn Prozent gesunken war.

Nachfrage nach Reisen im Winter 2009/2010 zieht spürbar an
Für das angelaufene Wintergeschäft ist TUI Deutschland trotz eines branchenweit schwachen Buchungsstarts verhalten optimistisch. Noch Ende September betrug das Minus der TUI Deutschland nach Angaben der TUI Travel PLC als börsennotierte Muttergesellschaft etwa 22 Prozent. Seit mehreren Wochen steigen die Buchungszahlen deutlich an – gerade auf der Fernstrecke. „Wir sind auf einem guten Weg, den Rückstand Stück für Stück aufzuholen“, so Böttcher. Zudem ist die Zahl der Frühbucher trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes weiterhin erstaunlich hoch. In der soeben abgeschlossenen Sommersaison lag sie mit 40 Prozent unverändert über dem Niveau früherer Jahre.

Auch die Ergebnisse der Marktforscher bestätigen das hohe Reiseinteresse der Bundesbürger: Derzeit gibt es noch ein Restpotenzial für den Winter von 9,3 Millionen Reisen. Im für TUI bedeutenden Segment der Flugreisen beläuft sich das Restpotenzial auf 3,1 Millionen Reisen für den Winter 2009/2010, so die Prognosen von GfK und TUI Marktforschung. Der Fokus liegt auf längeren Flugpauschalreisen von 13 bis 15 Tagen sowie auf Sonnenzielen im westlichen Mittelmeer und auf der Fernstrecke.

Zu den Gewinnern auf der Mittelstrecke zählt im laufenden Wintergeschäft erneut die Türkei, die mit erstklassigem Preis-Leistungs-Verhältnis punktet. Auf der Fernstrecke sticht Costa Rica positiv hervor. Dort haben sich bislang die Buchungen fast verdoppelt. Auch Jamaika ist weiterhin auf dem Vormarsch und entwickelt sich im aktuellen Winter mit zweistelligen Zuwachsraten mehr als erfreulich. China glänzt mit einem deutlichen Plus. Auch die Malediven und die USA laufen gut, ebenso Kenia. Auch die Nachfrage nach Reisen nach Südafrika steigt. Bei einigen anderen Zielen auf der Mittel- und Fernstrecke gehen die Buchungszahlen wie erwartet zurück.

Basis für Wachstum geschaffen
Dank des umfangreichen Expansionsprogramms sollen mittelfristig Umsätze und Teilnehmerzahlen erheblich steigen. „Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet erholt und sich zugleich der Arbeitsmarkt stabil entwickelt, werden wir unsere Wachstumsziele erreichen. Die Basis dafür haben wir geschaffen“, zeigte TUI Deutschland-Chef Böttcher die Perspektiven auf. Der Marktführer habe den Anspruch, aktiv zu handeln und seine Geschäftsbasis kontinuierlich auszuweiten. „Daher blicke ich auch bei der derzeit schwächelnden Nachfrage verhalten optimistisch in die Zukunft.“ (TUI)



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