6. November 2009, Flughafen Dresden

Flughafen Dresden mit neuer Technik bestens für Winter gerüstet

Der Dresdner Flughafen startet mit neuer Räum- und Enteisungstechnik in die Wintersaison. Es wurden sechs Kehrblasgeräte, eine Schneefräse und ein Flugzeugenteiser angeschafft. Mit den leistungsfähigeren Maschinen spart der Winterdienst Zeit, wovon die Fluggäste profitieren. 140 Mitarbeiter der Bereiche Verkehr und Technik sowie der Abfertigungsgesellschaft PortGround sind für den Wintereinsatz ausgebildet. Sie halten eine 543.100 Quadratmeter große Fläche von Schnee und Eis frei. Das entspricht 76 Fußballfeldern. Im Rekordwinter 2008/09 war der Flughafen-Winterdienst über 1.400 Stunden im Einsatz. 715 Flugzeuge wurden enteist.

Die neuen, ca. 850 PS starken Kompakt-Kehrblasgeräte ersetzen die alte Kehrblasflotte. Ihre breiteren Besen ermöglichen eine Räumbreite von 5,50 Metern. Fährt die neue Flotte versetzt nebeneinander, kann sie die 60 Meter breite Start- und Landebahn mit nur zwei Fahrten räumen. Bislang musste die Kol! onne die Bahn viermal entlangfahren. Somit ergibt sich eine Zeitersparnis von etwa 30 Minuten – der Flugbetrieb kann nach starkem Schneefall also schneller wieder aufgenommen werden. Dank eines hydrostatischen Fahrantriebs beschleunigt das Fahrzeug stufenlos auf bis zu 60 km/h. Im Jahr 2011 ist die Anschaffung eines siebenten Kehrblasgeräts des Typs „RSC 400 H“ geplant. Hersteller ist die norwegische Firma Overaasen.

Neu ist auch die 571 PS starke Hochleistungs-Schneefräse „Supra 5001“ der Firma Schmidt. Die „gefräsige“ Maschine hat eine Räumleistung von bis zu 5.000 Tonnen Schnee pro Stunde. Mit einem Arbeitstempo von bis zu 40 km/h frisst sich die Supra 5001 auf der Start- und Landebahn, den Rollwegen und dem Vorfeld durch den Schnee, den sie schließlich bis zu 40 Meter weit nach links oder rechts zielgenau auswirft.

Die PortGround GmbH, die am Dresdner Flughafen für die Flugzeugenteisung verantwortlich zeichnet, hat dafür ebenfalls ein neues Gerät ! in Betrieb genommen. Dieses Enteisungsfahrzeug wurde durch die! dänisch e Firma Vestergaard auf einem Serienlastkraftwagen aufgebaut. Es verfügt über drei Flüssigkeitstanks mit einer Gesamtkapazität von 7.600 Litern. Damit können je nach Wettersituation unterschiedliche Enteisungsmittelgemische bereit gestellt werden. Das Gerät ist mit einem speziellen Hubarm ausgestattet und erreicht eine Höhe von 12,60 m. Damit können alle am Flughafen Dresden International eingesetzten Flugzeuge enteist werden. Ein spezieller Brenner im Fahrzeug sorgt dafür, dass das Enteisungsmittelgemisch innerhalb von zehn Minuten auf 60 Grad Celsius aufgeheizt ist. Damit kann eine schnelle und sichere Enteisung gewährleistet werden.

Hintergrundinformationen zum Winterdienst
Nach dem Prinzip „Schieben, Kehren, Blasen“ befreit der Winterdienst die Flugzeug-Abstellplätze (245.000 qm), die Start- und Landebahn (171.000 qm), die Rollbahnen (90.600 qm) und die Randstraße (36.500 qm) von Schnee und Eis. Bis zu sieben Kehrblaszüge, ein! Solo-Schneepflug, drei Schneeschleudern, ein Streufahrzeug sowie ein Surface-Friction-Tester sind im Einsatz. Mit diesem Testfahrzeug werden regelmäßig die Bremswerte auf der Start- und Landebahn gemessen.

Mechanische Räumungstechnik hat aus Umweltschutzgründen Vorrang vor anderen Mitteln. Setzt trotzdem eine Vereisung ein, streut der Winterdienst zusätzlich feuergetrockneten Quarzsand – etwa 50 Gramm je Quadratmeter. Unter extremen Bedingungen darf die Bahn auch mit „Clearway 1“ enteist werden, ein etwa 50-prozentiges Kaliumacetat mit Essiggeruch. Um den Einsatz chemischer Mittel möglichst gering zu halten, messen Sonden eines Glatteisfrühwarnsystems ständig wichtige Start- und Landebahndaten. Dazu gehören die Temperaturen in und über dem Beton, die Windgeschwindigkeit, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit. Besteht Eisgefahr, lösen die Sonden einen Alarm aus.

Bei den Flugzeugen werden Schnee und Eis vor dem Start von den Tragflächen und am Leitwerk entfernt. Spezialfahrzeuge besprühen sie mit einem 60 bis 80 Grad warmen, vollständig biologisch abbaubaren Glykol-Wasser-Gemisch. Es gelangt mit dem übrigen Oberflächenwasser in die Flughafen-Kanalisation. Die Entscheidung, ob ein Flugzeug enteist werden muss, trifft der Kapitän.

Der Flughafen-Winterdienst ist 24 Stunden lang in zwei Schichten organisiert und arbeitet eng mit den Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung, der Verkehrszentrale des Airports und dem Deutschen Wetterdienst zusammen. Pro Schicht sind ein Einsatzleiter, ein Verkehrsleiter v! om Dienst, zwei Gruppenleiter und 14 Gerätefahrer einsatzbereit. Die Winterdienst-Bereitschaft endet am 31. März 2010. (Flughafen Dresden)



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