Deutschland auch 2009 beliebtestes Reiseziel der Deutschen
Deutschland ist und bleibt das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Die aktuellen Daten bestätigen dies: Rund 85 Prozent aller Übernachtungen wurden von Januar bis August 2009 von Deutschen getätigt. Die Sommersaison 2009 kann an das Rekordergebnis von 2008 anknüpfen: So vermeldete das Statistische Bundesamt für Juli einen Anstieg der Übernachtungen in Beherbergungsstätten mit mehr als acht Betten einschließlich Touristikcamping um 1,5 Prozent, für August um 2,5 Prozent. Allein 25 Prozent aller Gästeübernachtungen in Deutschland werden im Juli und August generiert. In diesem Jahr waren hier besonders Ferienwohnungen und Campingplätze mit Selbstversorgung gefragt: So sind allein auf den touristischen Campingplätzen von Januar bis August 2009 die Übernachtungen um 9,3 Prozent auf 21,4 Millionen gestiegen.
Deutschland schrieb bei den Gesamtzahlen (In- und Auslandsgäste) von Januar bis August mit 253,2 Millionen Übernachtungen ein leichtes Minus von 0,4 Prozent. „Mit Blick auf die derzeitige Krise der Wirtschafts- und Finanzwelt sind bei einer Gesamtbetrachtung des Deutschlandtourismus die Rückgänge im Vergleich zu anderen Branchen gering“, so Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes e.V. Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass vor allem der Geschäftsreisen- und Tagungsmarkt mit Einbußen zu kämpfen hat. Hinzu kommt, dass alleine von Januar bis August 4,7 Prozent weniger Übernachtungen durch ausländische Gäste – vor allem aus Übersee – getätigt wurden. Eine Entwicklung, welche sich bereits ab Mitte 2008 abzeichnete. Durch die vielen Privatreisen in deutsche Destinationen konnten die Verluste zum Teil aufgefangen werden.
Besonders beliebt waren in diesem Sommer Wander- und Fahrradtouren, aber auch die Küsten von Nord- und Ostsee.
Geschäftsreisemarkt und Gastronomie kämpfen
Der Geschäftsreisemarkt verzeichnete deutliche Buchungsrückgänge.
Laut einer aktuellen Umfrage des Verbandes Deutsches Reisemanagement haben 21 Prozent der Unternehmen alle nicht zwingend notwendigen Geschäftsreisen gestrichen. So haben alle Großstädte mit über 100.000 Einwohnern von Januar bis August Verluste von 1,4 Prozent zu verzeichnen. Sollte sich dieser Trend im Spätherbst weiter fortsetzen, könnte das Geschäftsreisesegment ausschlaggebend für die Bilanz des Deutschlandtourismus im Jahr 2009 werden. Auch die Gastronomie erlitt in den ersten achten Monaten Einbußen in Höhe von nominal 4,2 Prozent und real 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr erwartet der DTV ein leichtes Minus von 0,5 bis 1 Prozent bei den Übernachtungen.
Urlaub wichtiges Konsumgut
Laut einer aktuellen ADAC-Umfrage planen 80 Prozent der Mitglieder auch im nächsten Jahr wieder eine Reise. Die deutsche Tourismusbranche bleibt weiter zuversichtlich und hofft, dass die Reiselust auch im kommenden Jahr nicht getrübt wird. Die Deutschen reisen nicht nur gern, sie legen auch großen Wert auf Qualität. Laut der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen ist für 77 Prozent der Deutschen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis „besonders wichtig“. Das zeigt: Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzichten die Deutschen äußerst ungern auf jährliche Urlaubsreisen. Denn die gehören zum Bestandteil des normalen Konsums, sind sogar eines der wichtigsten Konsumgüter und fast ein selbstverständliches Grundbedürfnis.
„Der Wettbewerb unter den Reisezielen – auch im Inland – ist jedoch unverändert stark. Nur mit der nötigen Kreativität und Innovationsbereitschaft bei der Produktgestaltung und im Marketing wird das Reiseland Deutschland seine Rolle als beliebtestes Urlaubsreiseziel der Deutschen auch in Zukunft beibehalten. Und: Urlaub in Deutschland ist für die heimische Wirtschaft das beste Konjunkturprogramm“ – so das Resümee von Reinhard Meyer anlässlich des Pressegespräches zum Deutschen Tourismustag 2009 in Dresden. (DTV)
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