4. Dezember 2009, Hotels

Sol Meliá ist erste „Biosphären-Hotelgruppe“

Sol Meliá wurde am 1. Dezember von dem in Madrid ansässigen IRT (Instituto de Turismo Responsable) weltweit als erste „Biosphären-Hotelgruppe“ zertifiziert. Das angesehene Institut wurde 1995 als unabhängige Organisation mit dem Ziel gegründet, nachhaltige Entwicklungs­programme und Aktivitäten zu initiieren und innerhalb der Tourismusindustrie in die Praxis umzusetzen. Es ist eng verbunden mit der UNESCO und der WTO (World Tourism Organisation). Sebastian Escarrer, Stellvertretender Vorsit­zender von Sol Meliá, sieht durch die Zertifizierung die Bemühungen der Hotelkette bestätigt, „bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt die von der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für Nachhaltigen Tourismus festgeleg­ten Kriterien als festen Bestandteil in die Unternehmensstrategie zu imple­mentieren“.

Die große Bedeutung der IRT-Zertifizierung bemisst sich an ihren hohen An­forderungen. Sie ist die einzige Hotelzertifizierung, die sowohl soziale als auch kulturelle Faktoren, Umwelteffizienz sowie die Bezie­hung des Unternehmens zu seinen Aktionären berücksichtigt. Um die Zertifi­zierung zu erlangen, musste Sol Meliá eine langwierige und gründliche Analyse aller Unterneh­mensaktivitäten in Hinblick auf einen nachhaltigen Tourismus durchführen. Dazu zählte die Erfassung des soziokulturellen, wirtschaftlichen und Umwelt-Einflusses, den Sol Meliá an seinen Standorten auf die Umge­bung ausübt. Außerdem wurden die Unternehmenspolitik und die ihr zugrunde liegenden Prinzipien analysiert. Auch Investitionskriterien, allgemeine Mana­gementpro­zesse und Betriebsabläufe in den Hotels (u.a. Beschaffung, Er­reichbarkeit, Antidiskriminierung, Einbindung der Gäste, Integration der loka­len Kultur, Ressourcenverbrauch) wurden unter die Lupe genommen. Eine weitere Vor­aussetzung bestand für Sol Meliá darin, mindestens zehn Prozent seiner welt­weit über 300 Hotels von unabhängigen Organisationen zertifizieren zu lassen. Momentan zählt das Hotel­portfolio 15 „Biosphären“-, acht „Green Globe“- und sieben Hotels mit ISO 14.001- sowie vier mit EMAS-Zertifizierungen.

Zertifizierungskriterien
Bewertungskriterien für die Zertifizierung im Bereich Umwelt waren u.a. die Standardisierung von umwelteffizienter Beleuchtung sowie Wasser- und Ener­giesparsystemen, die Einbeziehung der Gäste (u.a verantwortungsvoller Res­sourcenverbrauch, Müllmanagement) oder Artenschutz in der Hotelum­gebung. Sämtliche neuen Sol Meliá Hotels verfügen über umwelteffiziente Beleuch­tungssysteme, Wasserrecyclinganlagen oder moderne Wärmerückge­win­nungsanlagen. Darüber hinaus kommt ein elektronisches Abrechnungs­system zum Einsatz, das Papier überflüssig macht. Und am Beispiel Salvador de Bahia, Brasilien, zeigt Sol Meliá durch eine Zusammenarbeit mit dem WWF, wie Artenschutz sinnvoll betrieben werden kann. Den Kampf gegen den Kli­mawandel unterstützt die Hotelkette mit ihrem strategischen „SAVE“-Projekt zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Implementierung des vom Spanischen Umweltministerium definierten „Voluntary Commitment Sys­tem“.

Im sozialen Bereich wurden u.a. die nachhaltige Herkunft von Nahrungs­mitteln (in Hotels der Marke Meliá wird beispielsweise „Good Origin Coffee“ von Marcilla verwendet), Nahrungssicherheit und -vielfalt, kommunale Ent­wicklung sowie Antidiskriminierungsstrategien untersucht. Hier konnte Sol Meliá u.a. punkten durch die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Inter­món oder UNICEF, einem Anteil von weltweit 90% in der Beschaffung bei lokalen Liefe­ranten, die Kooperation mit kommunalen Entwicklungszentren, Nachhaltig­keits-Schulungen von Hotelmitarbeitern oder die Initiative des „Soli­daritätstages“, der jährlich in rund 30 Hotels durchgeführt wird.

Die Förderung von lokaler Kultur und Brauchtum, die Integration lokaler Küche, Architektur, Kunst und Handwerk, sowie die Einbeziehung historischer, religiöser und traditioneller lokaler Einflüsse zählten zu den kulturellen Fakto­ren, an denen sich Sol Meliá messen lassen musste und die das Unter­nehmen in großer Vielfalt repräsentiert. Nicht nur in der Architektur seiner Hotels und Resorts oder durch die Veranstaltung lokaler „Food Festivals“ sowie von Kunst- und Handwerksmessen (etwa in Mexiko oder der Dominika­nischen Republik), sondern auch durch Einrichtungen für acht verschiedene Glaubensrichtun­gen in Bali oder das kurz vor der Eröffnung stehende Luxus­hotel Gran Meliá Shanghai, das komplett nach Feng Shui Prinzipien designt wurde.

Verpflichtung und nächste Schritte
Um sich die Zertifizierung als „Biosphären-Hotelgruppe“ auch weiterhin zu sichern, wird Sol Meliá kontinuierlich an der Optimierung seiner Nachhaltig­keitsstrategie arbei­ten. Intern in Bezug auf nachhaltige Investitionen, die Ein­beziehung des Per­sonals und der Gäste, Beziehungen zu Lieferanten, Reise­veranstaltern und Hoteleigentümern, umweltbezogene Managementprozesse oder kommunales Engagement. Extern bei der Förderung des Umweltbe­wusstseins in der Gesell­schaft und im Dialog mit den Aktionären sowie in der gesamten Kommunika­tion über Erfolge und Ziele der Gruppe im Hinblick auf einen verantwortungs­bewussten Tourismus.

Die Verpflichtung zum „Global Compact“ der Vereinten Nationen, die Auf­nahme in den Nachhaltigkeits-Index „Ftse4Good-Íbex“ an der spanischen Börse und die erfolgreiche Zertifizierung zur weltweit ersten „Biosphären-Hotelgruppe“ sind für Sol Meliá eine Bestätigung seiner Unternehmenspolitik. Indem die Prinzipien eines verantwortungsvollen Tourismus wie sie von der WTO festgelegt wurden, umgesetzt werden, kann die „Wiederbelebung von Tourismuszielen nach der Wirtschaftskrise vorangetrieben werden und dabei gleichzeitig Umwelt- und soziale Belastungen auf ein Minimum reduziert wer­den“, so Sebastian Escarrer. (Sol Meliá)



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