8. Dezember 2009, Brandenburg

Vattenfall baut Wein in der Lausitz an

Touristen in Brandenburg können sich auf mehr Wein aus märkischen Anbaugebieten freuen. Im nächsten Frühjahr soll die derzeit bei 14 Hektar liegende Anbaufläche gleich um sechs Hektar zunehmen. Diese befinden sich auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Welzow-Süd in der Lausitz, nahe der Landesgrenze zu Sachsen. Das Unternehmen Vattenfall wird hier auf einem aufgeschütteten Hang rund 25 000 Rebstöcke pflanzen, deren Trauben in drei bis fünf Jahren mehrere zehntausend Flaschen mit Lausitzer Landwein füllen sollen.

In diesem Herbst erfolgte bereits zum dritten Mal auf einer kleinen Versuchsfläche die Weinlese. Wie das Unternehmen Vattenfall mitteilte, werden noch Winzer zum Betreiben des Lausitzer Weinberges gesucht.

In mehreren Brandenburger Orten engagieren sich Vereine und Privatpersonen für die Wiederbelebung der bis ins 12. Jahrhundert zurückreichenden Weinbautradition in Brandenburg. Dazu gehören Werder (Havel), Schlieben, Welzow, Senftenberg, Guben-Grano, Neuzelle, Templin-Densow, Baruth und Jerischke in der Gemeinde Neiße-Malxetal.

Die Mostgewichte der Weinlesen in Brandenburg schwanken klimabedingt zwischen 60 und 85 Grad Oechsle. Getrunken werden die Brandenburger Weine vorrangig dort, wo sie gewachsen sind. Man findet die Flaschen meistens in örtlichen Gaststätten, Hotels oder Touristeninformationen.

Bis zur einstigen Größe des brandenburgischen Weinbaus ist es aber noch ein weites Stück. 1781 verfügte die Kurmark über stattliche 600 Hektar Weinland. Doch harte Winter, Schädlinge und schnelle Eisenbahnverbindungen nach Süden und Südwesten, die den Weinimport wesentlich verbilligten, besiegelten das Ende der märkischen Weine. Erst 1985 hatten traditionsbewusste Werderaner damit begonnen, auf einem verwilderten Teil des Wachtelbergs knapp fünf Hektar zu bepflanzen. (TM Brandenburg)



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