9. Dezember 2009, Bayerischer Wald

Nationalpark Bayerischer Wald feiert 40. Geburtstag

Er ist der älteste Nationalpark Deutschlands, ein Sinnbild für unberührte Natur und echte Wildnis. Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde am 7. Oktober 1970 feierlich eröffnet, nach einer Erweiterung im Jahre 1997 ist er mit 24.000 Hektar heute zugleich der größte Waldnationalpark Deutschlands. Im kommenden Jahr feiert der „wilde Wald“ seinen 40. Geburtstag.

Denkt man an den Nationalpark Bayerischen Wald, erscheinen Bilder von einem unendlichen Waldmeer. Hier darf die Natur noch Natur sein, greift der Mensch nicht gestaltend in die Prozesse des Werdens und Vergehens ein. Hier geht der Wald seinen eigenen Weg, nicht vorhersehbar, vielfältiger als vorstellbar und immer wieder überraschend neu. Windwurf und Schneebruch, Borkenkäfer, Luchs und Wolf, Zunderschwamm und Zusammenbruch – all dies ist Teil der Wildnis und lässt den Menschen immer wieder aufs Neue staunen.

Seine Eigenständigkeit und Unabhängigkeit verdankt der Nationalpark dem früheren Staatsminister Dr. Hans Eisenmann. Mit seiner Entscheidung, die Windwurfflächen in der damaligen Reservatszone nach dem Gewittersturm im August 1983 nicht aufzuarbeiten, sondern der natürlichen Waldentwicklung zu überlassen, stellte er die Weichen für diese ganz neue Form eines Waldes. Wer sich auf ihn einlässt, alle seine Sinne für ihn öffnet, erlebt die faszinierende Vielfalt der einmaligen Wildnis im Herzen Europas. Bei einer Winterwanderung oder Schneeschuhtour spürt man den Herzschlag der Erde, über den Wipfeln der tief verschneiten Bäume liegt eine Stille, die nie wirklich still ist. Im Tierfreigelände lässt es sich gefahrlos Aug’ in Aug’ mit Bären oder Wölfen stehen.

Atemberaubende Erlebnisse – und das im mollig Warmen – bescheren auch das „Haus zur Wildnis“ in Ludwigsthal und das Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau. Viel Wissenswertes über den Wald transportiert ebenso die jüngste Attraktion des Nationalparks – der Baumwipfelpfad in Neuschönau. Mit 1,3 Kilometern Länge ist er der weltweit längste seiner Art, der Spaziergang zwischen Buchen, Fichten und Tannen führt bis in 25 Meter Höhe und gipfelt in der 44 Meter hohen Plattform des Aussichtsturms, der um einige Bäume herumgebaut wurde. Ein besonderer Tipp für Natur- und Kulturfreunde sind die Bayerwald-Expeditionen. Sie führen durch den Nationalpark und die Naturparke der Region, in Wildgehege und Museen.

Informationen: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, www.nationalpark-bayerischer-wald.de, www.waldwipfelweg.de, www.bayerischer-wald.de/bayerwald-expeditionen. (Tourismusverband Ostbayern e.V.)



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