10. Dezember 2009, Kroatien

Bergwerktage in Ivanec besuchen

Im Westen der Region Varaždin, genauer gesagt in der Stadt Ivanec, auf den Berghängen des mittleren Teils von Ivančica, finden am 4. und 5. Dezember die Bergwerktage von Ivanec statt. Es handelt sich um eine Veranstaltung, die darauf hinweisen will, wie wichtig die Erinnerung an die Bergwerktradition ist, auf deren Grundlage die moderne Stadt Ivanec entstanden ist, und wie die traditionellen Formen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens waren. Genauso weisen sie darauf hin, dass es wichtig ist, Kinder über das kulturelle und geschichtliche Erbe von Ivanec zu belehren. Die Veranstaltung findet am Tag der Hl. Barbara statt, die als Patronin der Bergwerkarbeiter gilt, und in diesem Rahmen wird auch eine Ausstellung alter Bergwerkgegenstände organisiert, welche von Kinderarbeiten zum Thema Bergwerk und Bergwerkskulpturen ergänzt wird. Der attraktivste Teil der Veranstaltung ist aber auf jeden Fall das Defilee der historischen Einheit der Bergwerktruppe von Ivanec, die für den Empfang der Gäste zuständig ist und darauf Acht gibt, dass sich alle wohl fühlen. Die von den Truppenmitgliedern getragenen Uniformen sind Repliken der Ursprungsuniformen, die auf der höchsten künstlerischen und professionellen Ebene angefertigt werden. Für das Zuschnitt- und Nähsystem wurden ein spezieller Ausführer, Goldnaht und Knöpfe gefunden. Die Bergwerktruppe ist ein touristisches Produkt der besonderen Art, welches das restliche touristische Angebot von Ivanec ergänzt. Eine der größten Sehenswürdigkeiten und Mysterien dieser Gegend ist Gradišče an der Spitze des Bergs Cukovec über Margečan. Dort befinden sich Reste eines geheimnisvollen Gebäudes, deren Herkunft und Anwendung unbekannt sind. Die Überreste zeugen davon, dass sich dort einst ein imposantes Gebäude befand, das 150 Meter lang und etwa 25 Meter breit war. Bis heute ist nicht geklärt worden, ob Gradišče der Spätantike, dem frühen oder dem entwickelten Mittelalter zuzuschreiben ist. Im Rahmen der ersten Phase der archäologischen Untersuchungen aus dem Jahr 2004 hat man Keramikreste aus der Bronzezeit gefunden. Es wurden auch Reste des Hausputzes gefunden, ein Gemisch aus Tonerde und Gesträuch, das in der vorgeschichtlichen Zeit zum Bau von Zufluchtsstellen verwendet wurde. Die Bewohner der umliegenden Dörfer erzählen, dass die Festung den weißen Pfarrern gehörte, wahrscheinlich waren das Templer, die Vorgänger der Ivanecbewohner auf diesem Gebiet. Die Überlieferung, die über Generationen ging, spricht vom großen Schatz, der in den unterirdischen Gängen versteckt ist.

Ein großer Stein, der sich unter dem Standort befindet und die Form eines Stuhls hat, regt zusätzlich die Fantasie an. Die Menschen hier nennen ihn „stolčik“ oder „vražji stolec“ (kroat. für Stuhl des Teufels). Über dem Stuhl ist ein Wachholderbaum, welcher der Überlieferung nach immer gleich groß ist.

An der Nordseite des Bergs Ivančica war eine Fundstelle für Zink und Blei. Im Bergwerk Kraševi zviri wurde Mitte des 19. Jahrhunderts Zink Carbonat und Zinkglanz gefunden und aus den Bleimineralien gewann man Galenit. Der Schacht wurde wegen großer Wassermassen und immer kleinerer Mengen von Mineralien verlassen. Auf dem Gebiet von Ivanec befindet sich die befestigte Stadt Bela (heute Pusta Bela), welche die Festung und das Zentrum von Ivanec schon seit Anfang des 13. Jahrhunderts war. Von ihrem Bestehen zeugt die Urkunde von Bella IV aus dem Jahr 1238. Die Ivanecbewohner besaßen einen großen Komplex um Ivančica und Ivanec. Vom einstigen Zentrum ist nicht mehr viel übrig geblieben; nur die Festungsmauern und Trümmer der im Jahr 1481 verbrannten Stadt. (Kroatische Zentrale für Tourismus)



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