10. Dezember 2009, Flughäfen Berlin

Berliner Flughäfen starten Schallschutzprogramm

Die Berliner Flughäfen haben mit der Realisierung des Schallschutzprogramms für die ersten Einwohner in Bohnsdorf, dem direkten Flughafennachbarn auf der Ostseite des zukünftigen Hauptstadt-Airports BBI, begonnen. Nach Selchow ist Bohnsdorf die zweite Gemeinde, in der das Schallschutzprogramm für die Privathaushalte großflächig umgesetzt wird.

Bisher haben 1.800 Bohnsdorfer einen Antrag auf Schallschutzmaßnahmen gestellt. 65 Kostenerstattungsvereinbarungen (KEV) wurden bereits unterzeichnet. Die KEVs sind die rechtlich verbindliche Grundlage für den nun folgenden Einbau der Schallschutzvorrichtungen.

Bereits bis Jahresende werden nun unter anderem die ersten Schallschutzfenster, Lüfter oder Rollladenkästen in Bohnsdorf montiert werden. Was konkret eingebaut werden muss, um die vorgeschriebenen Innenschallpegel zu erreichen, wird Haus für Haus individuell festgelegt. Die Flughafengesellschaft hat eine Reihe von spezialisierten Ingenieurbüros mit dieser Aufgabe betraut.

Nach der Bestandsaufnahme durch die Ingenieurbüros empfiehlt die Flughafengesellschaft ein Handwerksunternehmen zur Umsetzung der festgelegten Schallschutzmaßnahmen. „Wir raten unseren Nachbarn, dieser Empfehlung zu folgen. Nur so ist auf jeden Fall gewährleistet, dass wir die Kosten gemäß der Kostenerstattungsvereinbarung übernehmen“, sagt Ralf Kunkel, Pressesprecher der Berliner Flughäfen.

Gleichzeitig warnen die Berliner Flughäfen ausdrücklich vor Drückerkolonnen, die immer wieder für Verunsicherung in der Nachbarschaft des Flughafens sorgen. „Leider gibt es Unternehmen, die den Anwohnern falsche Versprechungen hinsichtlich ihres Anspruchs auf baulichen Schallschutz machen“, so Kunkel. „Die Vorgaben für den Anspruch der Anwohner stehen im Planfeststellungsbeschluss. Da gibt es keinen Spielraum – weder in die eine noch in die andere Richtung.“

Seit Ende Oktober 2009 liegt der Planergänzungsbeschluss des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft vor. So wurden sowohl das Nachtschutzgebiet als auch der Einzugsbereich für die Entschädigung der Außenwohnbereiche vergrößert. Das Schallschutzprogramm umfasst nun 50 Flughafen-nahe besondere Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Pflegeheime sowie ca. 25.500 Privathaushalte in den Einflugschneisen. Bereits 10.000 Anwohner haben einen Antrag auf Schallschutzmaßnahmen gestellt. Insgesamt investieren die Berliner Flughäfen in den kommenden Jahren mehr als 140 Millionen Euro in den Schallschutz.

Die formlosen Schallschutzanträge können die Anwohner in den Schutzgebieten als Eigentümer eines Wohngebäudes bzw. Grundstückes an folgende Adresse senden: airportworld bbi, Besucherzentrum der Berliner Flughäfen, Flughafen Schönefeld, 12521 Berlin.

In der airportworld bbi können sich Anwohner täglich von 10 bis 18 Uhr sowohl telefonisch unter 030‑6091-2070 als auch vor Ort zum Schallschutzprogramm beraten lassen. (Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH)



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