14. Dezember 2009, Sachsen

„Vineta“ lässt verschwundene Tagebau-Dörfer wieder auferstehen

Verlorene Orte, untergegangene Dörfer: Die Braunkohleförderung in Espenhain ließ während der DDR-Zeit zahlreiche Namen von der Landkarte verschwinden. Bald wird ein Kunstprojekt namens VINETA diesen Ortschaften am Störmthaler See ein Denkmal setzen. Neben der Nachbildung der Turmspitze der ehemaligen Magdeborner Kirche wird ein schwimmendes Gebäude für Veranstaltungen und Trauungen auf dem See an die Dörfer und Siedlungen erinnern. Bis zum Frühjahr 2010 soll das Projekt fertiggestellt sein.

Die Idee für die VINETA wurde bereits 1998 von Künstlern des Bundes Bildender Künstler Leipzig geboren. So wurden die Ankerfundamente schon 2002 in den damals noch trockenen Grund des Störmthaler Sees eingebaut. Im Sommer 2010 sollen nun die ersten Veranstaltungen auf der VINETA stattfinden. Schon jetzt gibt es Interesse von Paaren, die sich im künftigen Trauzimmer auf der VINETA das Ja-Wort geben wollen. Allein im Tagebau Espenhain wurden von 1937 bis 1996 neben Magdeborn 13 weitere Ortschaften zerstört. Insgesamt hatten im mitteldeutschen Revier rund 24.000 Menschen ihre Heimat an die Braunkohle verloren. Die künstlerische Gestaltung des Innenraumes von VINETA greift diese Thematik symbolisch auf: Stahlplatten auf dem schwimmenden Boden zeigen die Standorte der zerstörten Orte. Außerdem sollen Elemente der ehemaligen Kirche von Cröbern in die Gestaltung eingebunden werden.

Die VINETA ist – nicht nur wegen ihrer architektonischen Besonderheiten, sondern auch wegen der enthaltenen Symbolik – eines der wichtigsten Projekte im Leipziger Neuseenland. Mit dem Baubeginn wird nun ein weiteres Signal für die touristische Entwicklung des ehemaligen Tagebaugebietes gesetzt. (TV Sachsen)



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