15. Dezember 2009, ADAC

Drogen gefährden Sicherheit im Straßenverkehr

Medikamentenmissbrauch und Drogen bergen insbesondere für Jugendliche ernsthafte Suchtgefahren, die nicht nur die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Für gefährdete Jugendliche kann dies auch bedeuten, dass sie ihren Führerschein verlieren oder ihn gar nicht erst erwerben dürfen. Auf Einladung des ADAC diskutieren Experten aus Medizin, Gesetzgebung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in München die Problematik und zeigen die gesundheitlichen, rechtlichen und finanziellen Konsequenzen des Drogenkonsums auf.

Junge Fahrer sind vorwiegend in den Wochenendnächten – auf dem Weg nach Hause von der Disco oder einer Party bei Freunden – in Verkehrsunfälle verwickelt. Dazu Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr: „Trunkenheit, Drogenkonsum und Müdigkeit am Steuer sind hier die häufigsten Ursachen – mit oft dramatischen Auswirkungen: 18- bis 24-Jährige machen zwar nur 8,3 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, waren 2008 aber bei fast jedem dritten Unfall mit Getöteten (29,3 Prozent) die Hauptverursacher.“

Etwa 600 000 vorwiegend junge Menschen haben in diesem Jahr laut dem Suchtbericht der Bundesregierung die illegale Droge Cannabis konsumiert, weitere 200 000 Personen kamen in Kontakt mit Opioiden, Kokain und Amphetaminen – bei extrem hoher Dunkelziffer. Anders als bei Alkohol gibt es bei illegalen Drogen jedoch keine Toleranzzone, bei einer nachgewiesenen Drogenfahrt wird der Führerschein umgehend eingezogen und kann erst nach einer erfolgreichen medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) wiedererlangt werden. Die Kosten für eine „berauschte“ Fahrt können dabei erheblich sein: Für Geldbuße und Verfahrenskosten sowie die Kosten für die MPU sind zwischen 5 000 und 7 000 Euro anzusetzen.

Der ADAC fordert deshalb eine intensive Aufklärungsarbeit, beispielsweise in den Fahrschulen. Darüber hinaus sollten häufigere Alkohol- und Drogenkontrollen mit Mehrfachsubstanznachweis erfolgen, damit nicht der Test auf eine einzelne Droge möglicherweise negativ ausfällt, der tatsächlich konsumierte Drogencocktail jedoch unerkannt bleibt.

Die bayerische Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml: „Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen vor einem sorglosen Umgang mit Alkohol und Drogen bewahren. Prävention ist dabei das A und O. Dazu klären wir unsere Kinder und Jugendlichen über die Gefahren von Suchtmitteln auf, machen sie stark für ein suchtfreies Leben und greifen notfalls ein.“

Im Rahmen der Fachtagung werden Arbeiten von Münchner Designstudenten (FH) zum Thema ausgestellt und prämiert. (ADAC)



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