17. Dezember 2009, Tschechien

Thronjubiläum der Luxemburger wird in Prag zelebriert

Im Jahr 2010 feiert die Tschechische Republik ein wichtiges Jubiläum. Am Ende des nächsten Jahres sind es nämlich 700 Jahre seit der Besteigung des böhmischen Throns durch die Dynastie der Luxemburger. In Prag und Ostrava werden schon jetzt zwei Ausstellungen vorbereitet, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

In Prag
Die Großausstellung, die in der tschechischen Hauptstadt stattfindet, wird den Titel „Eine königliche Hochzeit – Elisabeth die Přemyslidin und Jan von Luxemburg 1310″ tragen und vom 4. November 2010 bis zum 6. Februar 2011 im Haus zur Steinernen Glocke zu sehen sein. Man nimmt nämlich an, dass eben dieses Haus zur königlichen Stadtresidenz gehörte und dass das junge Paar hier die ersten Jahre nach seiner Ankunft in Prag verbrachte.Eben dieses Bauwerk mit ursprünglichen Malereien und Fragmenten wird eines der wichtigen „Exponate“ sein (www.ghmp.cz).

Die Ausstellung präsentiert den ersten böhmischen König aus dem Herrscherhaus der Luxemburger und seine Familie sowie die Protagonisten des Königshofes. Die Besucher lernen zudem die architektonische Gestalt Prags im Jahr 1310 sowie die Lebensart der Prager am Ende des 13. und in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts kennen.Die Bandbreite der Exponate, die es zu sehen geben wird, ist wahrlich sehr groß:Fragmente historischer Bauwerke, Handschriften, archivalische Dokumente und Siegel, Dinge des täglichen Bedarfs, Schmuckstücke, kirchliche Gegenstände, Münzen…

Und was ist das Kernstück der Ausstellung? Die Besucher dürfen sich auf den Großteil des böhmischen Königsschatzes freuen, der in Środa Śląska (Neumarkt in Schlesien) gefunden wurde. Unter den wertvollen Gegenständen ragt besonders die Frauenkrone hervor, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine böhmische Königin am Ende des 13. oder in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts getragen hat und die vielleicht einst das Haupt der Königin Elisabeth die Přemyslidin zierte.

Wissenswertes aus der Geschichte
Die Zusammensetzung des in den 80er Jahren in Środa Śląska im heutigen Polen gefundenen Schatzes deutet darauf hin, dass er zum böhmischen Königsschatz gehörte, den der junge Karl IV. bei einem jüdischen Bänker in Breslau verpfändet hatte. Diesem ist es gelungen, ihn beim Pogrom gegen Juden vor der Mitte des 14. Jahrhunderts zu verstecken.Der Schatz ist eine Leihgabe des Breslauer Museums.

In Ostrava
Eine weitere attraktive Ausstellung, die den Luxemburgern gewidmet ist, findet vom 15. 12. 2010 bis zum 31. 3. 2011 in Ostrava statt. Die Ausstellung Das mährisch-schlesische Grenzgebiet unter Jan von Luxemburg wird im Ostrauer Museum laufen (www.ostrmuz.cz).Zeitlich präsentiert sie die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, wobei die Person Jan von Luxemburgs im Mittelpunkt stehen wird.

Die Ausstellung wird sich aus drei Teilen zusammensetzen: Im ersten Teil werden Gegenstände gezeigt, die bei archäologischen Grabungen in Mähren und Schlesien gefunden wurden, darunter die Originale von Urkunden und Siegeln, Waffen, die Münzsammlung von Jan von Luxemburg, aber auch die älteste in den böhmischen Ländern erhaltene Glocke aus der Zeit um 1300.Ebenfalls zu sehen gibt es einmalige Skulpturen vom Meister der Madonna von Michle, ein weiterer Publikumsmagnet sind wertvolle Gegenstände aus dem Schatz von Środa Śląska: eine einzigartige Krone mit Edelsteinen von Blanca von Valois (einer der Ehefrauen Karls IV, dem Sohn und Nachfolger Jan von Luxemburgs) sowie eine goldene Spange aus demselben Zeitraum.Der letzte Teil schließlich wird historischer Malerei und Grafik gewidmet sein.Den Besuchern werden Werke von Künstlern aus dem 19. Jahrhundert gezeigt, die sich vom Leben Jan von Luxemburgs inspirieren ließen (z.B.Der Einzug Jan von Luxemburgs in Prag von Petr Maixner).Im dritten Segment der Ausstellung sind darüber hinaus Waffen und Rüstungen aus dem Mittelalter zu sehen. (Czech Tourism)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen

Themen:





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: