Deutschland zeigt sich kreativ
Der Strukturwandel vom Industrie- zum Dienstleistungssektor hat in Deutschland viele kreative Kräfte frei gesetzt: Fabrikhallen wurden zu Theatersälen, ehemalige Arbeiterviertel zu Zentren alternativen Kunstschaffens. Dadurch hat sich zusätzlich zu den großen Museen und Konzerthäusern eine moderne Kunstszene etabliert, die vor allem junge Gäste nach Deutschland zieht. Besonders deutlich zeigt sich der Wandel im Ruhrgebiet, das als RUHR.2010 im nächsten Jahr europäische Kulturhauptstadt sein wird. Doch auch andere Städte und Regionen Deutschlands haben sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt und zu kreativen Zentren entwickelt. Unter dem Motto „Creative Germany“ bewirbt die DZT im Jahr 2010 weltweit diese Orte.
Der Schwerpunkt des DZT-Themenjahres „Creative Germany“ liegt auf den großen Bereichen Architektur, Kunst, Design und Mode: In allen diesen Segmenten wurde in den letzten Jahren Neues geschaffen, wird das innovative Potenzial des Reiselandes Deutschland touristisch erlebbar. Ein Beispiel für eine Region, die im Strukturwandel ihr kreatives Potenzial entfalten konnte, ist Greifswald: Nach der Wiedervereinigung hat die traditionsreiche Hanse- und Universitätsstadt an der Küste ihren Schwerpunkt auf neue Technologien gesetzt und ist heute ein international bedeutender Standort für Forschung und Lehre sowie die jüngste Stadt in Ostdeutschland. Dementsprechend lebhaft ist die Kunst- und Kulturszene des malerischen Ortes: So sind hier zum Beispiel seit 1993 die „Tanztendenzen“ zuhause, ein jährlich stattfindendes Festival für zeitgenössischen Tanz (www.tanztendenzen.de).
Auch das Saarland setzt heute auf neue Technologien wie IT-, Nano- und Biotechnologie. Einblicke in die Wirtschaftsgeschichte ermöglichen hier kreativ gestaltete Industriedenkmäler wie das UNESCO-Welterbe Völklinger Hütte: Die Roheisenproduktionsanlage wurde als erstes Industriedenkmal in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Vom Ideenlaboratorium über ein Science Center bis zum „Paradies“ ist Industriekultur in einer völlig neuen Dimension erlebbar (www.voelklinger-huette.org).
In Hannover hat sich auf dem Gelände einer ehemaligen Bettfedernfabrik ein Kulturzentrum etabliert: „Faust“ liegt im Herzen des hannoverschen Stadtteiles Linden und bietet seit 17 Jahren auf über 6.300 Quadratmetern eine vielseitig nutzbare Infrastruktur für Kunst, Kultur, Bildung und Soziales (www.faustev.de). (Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.)
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