20. Januar 2010, Malaysia

Hinduistisches Bußfest am Gott Murugan geweihten Tempel

Der erste Höhepunkt im malaysischen Festivalkalender 2010 ist das hinduistische Bußfest Thaipusam am 31. Januar 2010. Auf Penang erklimmen an diesem Tag zehntausende gläubige Hindus nach einer rituellen Waschung die vielen Stufen des dem Gott Murugan geweihten Tempels. In Trance haben viele vorher ihre Wangen mit langen Metallspießen durchstochen und Widerhaken in Brust oder Rücken befestigt.

Andere Bußfertige tragen Kavadis (eine Art geschmücktes Gestell aus Holz oder Metall) an Seilen, die mit Haken an der Haut befestigt sind – dabei fließt wundersamerweise so gut wie kein Blut. Die meisten Gläubigen tragen lediglich eine Milchschüssel, die sie über der Statue Murugans ausschütten. Etliche von ihnen haben vorher 40 Tage lang strikt gefastet, gebetet und meditiert.

Das Fest wird neben Penang auch in Kuala Lumpur begangen. Am Vorabend von Thaipusam folgt eine vieltausendköpfige Prozession unter Trommelrhythmen einem silbernen Festwagen, der das Bildnis Murugans trägt, und vom Sri Mahamariaman Tempel in Kuala Lumpur zu den 15 Kilometer entfernten Batu Caves führt. Zerteilte Kokosnüsse, Blüten und Früchte werden entlang des Weges zu Ehren des Gottes geopfert.

Thaipusam wird in Malaysia seit Ende des 19. Jahrhunderts gefeiert, am Vollmondtag des 10. Tamilenmonats Thai, wenn Pusam, der Stern des Wohlergehens, über den östlichen Horizont zieht. Viele Ursprungsmythen ranken sich um das Fest. Einer der populärsten ist, dass die mächtige Göttin Parvathi an diesem Tag ihrem Sohn Murugan eine Lanze gab, um drei Dämonen zu besiegen, die die Welt plagten. Übrigens nehmen nicht nur Hindus an Thaipusam teil, auch Chinesen sowie vereinzelt Europäer zelebrieren das Ritual. Zuschauer sind willkommen, sollten aber respektvollen Abstand zu den Gläubigen halten. (Malaysia Tourism)



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