28. Januar 2010, ANA, Japan, München

Japanische Fluggesellschaft Ana mit neuer Direktverbindung zwischen Tokio und München

Das bevorstehende Geschäftsjahr 2010/11 (1. April 2010 bis 31. März 2011) ist für ANA, die japanische Fluggesellschaft in der Star Alliance, ein Jahr vorsichtiger Expansion. Die Airline startet eine neue Strecke nach Deutschland und nimmt am 1. Juli 2010 eine neue Direktverbindung zwischen Tokio/Narita und München auf. Damit ist ANA erstmals in einer zweiten deutschen Metropole mit eigenem Fluggerät vertreten. Die Strecke wird, ebenso wie die bestehende Frankfurt-Route, mit einem Großraumjet vom Typ Boeing 777-300ER bedient. Die Strecke wurde bislang nur im Codeshare mit Lufthansa auf Fluggerät der Lufthansa bedient.
Die Ankündigung der neuen Deutschland-Strecke ist Teil des „Corporate Plans“ für das kommende Geschäftsjahr, der heute in Tokio veröffentlicht wurde. Die Fluggesellschaft rechnet darin nur mit einer sehr verhaltenen Erholung der Konjunktur. Dennoch sieht ANA einen positiven Trend. 2010 steht daher für den Star Alliance Partner im Zeichen der Expansion. Die Fluggesellschaft will die Chancen nutzen, die im Kapazitätsausbau der beiden Tokioter Flughäfen Narita (Schwerpunkt international) und Haneda (Schwerpunkt national), der Auslieferung des weltweit ersten „Dreamliners“ (Boeing 787) an die Fluggesellschaft sowie dem Abschluss eines Open-Skies-Abkommens zwischen Japan und den USA liegen. All dies sind Chancen, die sich im kommenden Geschäftsjahr ergeben und ergriffen werden müssen. Dennoch will ANA die Expansion mit aller Vorsicht betreiben und parallel zu Märkten und Nachfrage wachsen.

Insgesamt plant die Airline eine leichte Reduktion der Inlandsflüge um 1,4 Prozent. Auf internationalen Strecken will ANA 14,8 Prozent mehr Flüge anbieten, im Bereich Fracht strebt sie einen Ausbau um 30,2 Prozent an. Bei den angebotenen Sitzplatzkilometern (SKO) steht für den nationalen Verkehr eine Reduktion um 3,7 Prozent im Plan, international wird um 11,2 Prozent und im Bereich Fracht um 21,1 Prozent ausgebaut. Die Fluggesellschaft setzt nicht nur auf neue Strecken, es stehen im kommenden Geschäftsjahr auch erhebliche Investitionen in die Flotte an. So werden drei Boeing 747-400, die bislang auf internationalen Strecken eingesetzt wurden, ausgemustert und gegen vier neue Boeing 777-300ER ersetzt. Bis Ende März 2011 sollen acht Boeing 787 ausgeliefert sein. Ferner kommen fünf neue Boeing 767-300ER zur Flotte hinzu, zwei Frachtflugzeuge desselben Typs, fünf Boeing 737-800 und ein Turboprop vom Typ DHC8-Q400 von Bombardier. Abgegeben werden ein Airbus A320, zwei Boeing 767-300ER und eine Boeing 737-500. Unter dem Strich wächst die ANA-Flotte also um 18 Flugzeuge im Vergleich zum laufenden Geschäftsjahr.

Neben der neuen Verbindung nach München expandiert ANA stark in Asien. So wird die Zahl der wöchentlichen Flüge von Tokio/Narita nach Ho-Chi-Minh-Stadt, Shenyang, Hangzhou und Qingdao erhöht. Und auch am stadtnahen Flughafen Haneda, der in der Hauptsache Inlandsverbindungen vorbehalten ist, will ANA international wachsen: Die Einführung einer neuen Verbindung nach Taipeh gehört zu den Vorhaben im kommenden Geschäftsjahr, ebenso wie Frequenzaufstockungen bei Flügen nach Seoul, Shanghai und Peking. Auch wird an der Einführung nächtlicher Flüge an die Westküste der Vereinigten Staaten gearbeitet. Ziel der ANA ist es, ein Dual-Hub-System an den beiden Metropolenflughäfen Narita und Haneda einzuführen. Damit würde immer mehr Umsteigern zwischen internationalen und nationalen Verbindungen der Wechsel des Flughafens erspart.

Ein weiterer Punkt im „Corporate Plan“ ist die Umstrukturierung der Verkehre am Flughafen Kansai bei Osaka. Dort will ANA Frequenzen streichen. Ausbauen dagegen wird die Fluggesellschaft die Codeshare-Zusammenarbeit mit IBEX-Airlines zwischen Tokio/Narita und den Flughäfen Komatsu sowie Hiroshima – sie ermöglicht den Kunden beider Airlines einen besseren Zugang zur Westküste der USA. Zudem wird ANA die Frequenzen auf der Route zwischen Tokio/Narita und Nagoya am
1. August verdreifachen und die internationale Anbindung des Distrikts Chubu in Zentraljapan wesentlich verbessern.

Auf der Insel Hokkaido ganz im Norden Japans steht eine Umstrukturierung der Flugverbindungen an: Dort werden ganze fünf Routen vom bisherigen Okadama-Airport zum neuen Flughafen Chitose verlagert. Auf der Strecke zwischen Tokio/Haneda und Okinawa erhöht der Star Alliance Partner ferner die Frequenzen und erwägt die Wiederaufnahme von Flügen nach Tokushima. Auf den Inlandsstrecken will ANA außerdem auf saisonale Nachfrageschwankungen noch besser reagieren und bei Bedarf kurzfristig die Frequenzen auf bestimmten Routen zeitweise erhöhen.

Im Frachtverkehr, den die Fluggesellschaft neben dem nationalen und dem internationalen Passagierverkehr zum dritten Schwerpunkt ihrer Aktivitäten ausbauen will, läuft der Start des neuen Cargo-Hubs am Flughafen in Okinawa gut an. (Ana)



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