Bootsskulptur vor Emdener Kunsthalle sorgt für Aufsehen
Dicht über der Wasserfläche des Emder Stadtgrabens hängt Nils Ohlsen im Geschirr eines hohen Krans. Der wissenschaftliche Leiter der Kunsthalle Emden prüft aus der Luft noch einmal den Sitz der großen Bootsskulptur „Misconceivable (Missverständlich)“ von Erwin Wurm, die am Mittwoch vor der Kunsthalle installiert wurde. Die ersten Reaktionen von Passanten lassen ahnen, dass dieses spektakuläre Kunstobjekt der Publikums-Liebling in der großen Ausstellung „Realismus – Das Abenteuer der Wirklichkeit. Courbet – Hopper – Gursky“ werden könnte, die am Samstag eröffnet wurde (Laufzeit 23.1. – 24.5.2010).
Die Schüler an der nahegelegenen Bushaltestelle zücken ihre Foto-Handys, überraschte Radfahrer steigen ab und fachsimpeln über das Werk, das zuvor ein „echtes“ Segelboot war. Für die 7,10 m lange und 1,2 Tonnen schwere Arbeit hat die Technikabteilung der Kunsthalle eigens ein Statiker eingeschaltet, der die nahezu unsichtbare Haltekonstruktion entwickelte. „Der Künstler Erwin Wurm war von dem Vorplatz der Kunsthalle mit der Bootsanlegestelle begeistert und hat sich bereit erklärt, diese Skulptur eigens für unsere Ausstellung zu bauen“, erklärt Nils Ohlsen. „Auch für die Stadt Emden ist das ein ideales Wahrzeichen: das Objekt verbindet Kunst mit der Freude am Wasser und am Wassersport.“
Der 1954 geborene Österreicher Erwin Wurm gehört zu den Stars der internationalen Kunstszene. Sein Bootsobjekt „Misconceivable (Missverständlich)“ ist die zweite Version einer Arbeit, die bereits einmal in Südfrankreich realisiert wurde. Das neue Werk wurde direkt aus der Werkstatt in Wien nach Emden angeliefert und bleibt bis zum Ende der Realismus-Ausstellung an dem prominenten Platz vor der Kunsthalle Emden. Um das Kunstwerk im Marktwert von mehreren hunderttausend Euro zu sichern, hat die Kunsthalle Emden zusätzliche Überwachungstechnik installiert. Damit können Missetäter sicher identifiziert und von der Versicherung zur Verantwortung gezogen werden. (TM Niedersachsen)
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