2. Februar 2010, Alberta, Reisereportagen

Canmore – Geheimtipp bei Alberta Urlaubern

Während eines Winterurlaubs in Alberta lohnt sich nicht nur ein Besuch des Banff National Park mit seinen erstklassigen Skiresorts. Direkt vor seinen Toren liegt Canmore, das als Geheimtipp unter Outdoor-Begeisterten gehandelt wird. Das 12.000-Einwohner Städtchen im Tal des Bow River ist der nördliche Eingang zum Kananaskis Country und entstand als Bergwerkssiedlung im späten 19. Jahrhundert.

Auf der Fahrt nach Canmore sticht einem schon vom Trans-Canada Highway aus die Bergkette der Three Sisters ins Auge. Das markante Profil der drei Gipfel ist zum Symbol des Ortes geworden und hat viele Fotografen und Künstler bei ihrer Arbeit inspiriert. Die „Drei Schwestern“ dienten sogar als Kulisse für den Hollywood-Film Brokeback Mountain, der größtenteils in Alberta gedreht wurde.

Canmore ist ein wahres Paradies für Aktivurlauber – diese können aus einer breiten Palette an Wintersportangeboten wählen. Hier kommen Langläufer, Skitouren-Geher und Eiskletterer aller Alters- und Könnerstufen auf ihre Kosten. Abenteuerlustige versuchen sich hingegen im Ski-Jöring und Hundeschlittenfahren.

Zum ersten Mal rückte Canmore durch die Olympischen Winterspiele 1988 in den Blickpunkt der Medien. Im Canmore Nordic Center wurden die Wettkämpfe in den nordischen Disziplinen ausgetragen. 2005 wurde das Zentrum für den Langlauf-Weltcup und zukünftige internationale Sportanlässe saniert. Heute steht Profis und Amateuren ein Langlaufloipen-Netz von über 65 Kilometern rund um das Canmore Nordic Center zur Verfügung. Vom 4. bis 7. Februar 2010 wird hier der Langlauf-Weltcup der Damen und Herren ausgerichtet.

Das olympische Erbe ist übrigens auch noch im angrenzenden Kananaskis Country zu spüren: Die alpinen Skiwettbewerbe fanden 1988 nämlich im Nakiska Ski Resort am Mount Allan statt. Das Skigebiet verfügt über sechs Lifte und ist bekannt für seine gut präparierten Steilhänge. Darüber hinaus wird es als ein Alpine Canada Alpin (ACA) Training und Race Center genutzt. Damals entstand hier auch der Ort Kananaskis Village, wo sich 2002 die Regierungschefs der G-8 zum Weltwirtschaftsgipfel trafen.

Eine märchenhafte Welt abseits der Loipen und Pisten eröffnet sich Outdoor-Begeisterten im Rahmen eines Ice Walks – einer geführten Eiswanderung durch zugefrorene Canyons. Während im Sommer Wasserfälle die Schluchten herabstürzen und reißende Flüsse durch die Canyons fließen, erstarrt dieses Naturschauspiel im Winter zu einzigartigen Eisgebilden, die sich wie Schlösser erheben. Noch spektakulärer wird die Eiswanderung am Abend, wenn das Mondlicht auf die vereisten Canyonwände fällt. Im Kananaskis Country lohnt sich der Grotto Canyon für so eine Wanderung. Ice Walks in dieser Schlucht können über White Mountain Adventures (www.whitemountainadventures.com) und Discover Banff Tours (www.banfftours.com) gebucht werden. Die genannten Veranstalter haben Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sowie Tages- und Mondlicht-Wanderungen im Programm.

Die faszinierenden Eislandschaften ziehen nicht nur Wanderer in ihren Bann. Auch Klettersportler, die nach einer neuen Herausforderung suchen, sind in Canmore bestens aufgehoben. Denn die gefrorenen Wasserfälle und vereisten Berghänge rund um den Ort eignen sich optimal zum Eisklettern. Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sowie Kurse werden von einigen Veranstaltern angeboten, wie etwa von Yamnuska Mountain Adventures (www.yamnuska.com). Dieser zählt zu den Pionieren für Bergabenteuer in Westkanada und hat eine Kletterschule mit legendärem Ruf. Anfänger können sich dort in Wochenend-Kursen Grundkenntnisse des Eiskletterns aneignen, während echte Könner von Experten spezielle Tricks gezeigt bekommen.

Wer nicht zu Fuß oder auf Brettern die Winterlandschaft erkunden möchte, kann in Alberta auf den Schlitten umsteigen. Eine temporeiche Variante ist das sogenannte Dog Sledding. Buchbar sind Hundeschlittenfahrten in Canmore über die beiden Veranstalter Howling Dog Tours (www.howlingdogtours.com) und Snowy Owl Sled Dog Tours (www.snowyowltours.com). Ihr Angebot reicht von zweistündigen Ausflügen bis hin zu Ganztagestouren und Ausfahrten bei Mondschein. Wer möchte, kann sich zeigen lassen, wie man die Hunde vor den Schlitten spannt und auf den rasanten Ausflug vorbereitet. Doch egal, ob mit oder ohne Theorie und Hintergrundwissen, ob als „Steuermann“ oder nur als „Mitfahrer“ – das Erlebnis, auf einem von Hunden gezogenen Schlitten durch das Winter Wonderland zu flitzen, ist schlichtweg unvergleichlich.

Eine Steigerung des Hundeschlittenfahrens ist das so genannte Ski-Jöring – eine Kombination aus Hundeschlitten- und Skifahren. Diese noch relativ junge Sportart hat ihren Ursprung in Skandinavien und wurde bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid als neue Wettkampfart vorgestellt: Bis zu drei Hunde ziehen dabei einen Skifahrer. Ski-Jöring wird in Alberta immer beliebter, und bei vielen Hundeschlittenrennen gibt es inzwischen auch Wettbewerbe in dieser Disziplin. Aber auch als Freizeitsport setzt sich Ski-Jöring bei Jung und Alt immer mehr durch. Bei Mad Dogs & Englishmen Expeditions in Canmore (www.maddogsexpeditions.com) können sich Urlauber einen guten Einblick in diese neue Sportart verschaffen und Ski-Jöring-Touren buchen. Der Veranstalter trainiert derzeit sogar Soldaten der britischen Armee. (TV Alberta)



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