3. Februar 2010, Sauerland

Kleine Skigebiete profitieren von kalten Wetterbedingungen

Der Winter zieht zurzeit sämtliche Register. Hartnäckig hält er sich nicht nur in den Hochlagen, sondern hat sich bis ins flache Land hinein ausgebreitet. Und lockt so Wintersportler in Scharen in die Skigebiete. 48 Skitage haben die Gäste bislang genießen können. Grund genug für die Wintersport-Arena Sauerland eine Halbzeitbilanz zu ziehen.

Zur Wochenmitte hat der Winter noch einmal ordentlich zugeschlagen und die Schneehöhe auf den Kahlen Asten auf rund einen Meter anwachsen lassen. Damit ist die maximale Schneehöhe des mit 120 Skitagen sehr guten Vorwinters sogar übertroffen. Dennoch kann die Saison 2009/2010 zumindest in den Hochlagen der Wintersport-Arena Sauerland in dieser Hinsicht keine Rekorde vorweisen. Die Schneehöhe von 2005/2006 mit über 1,50 Meter ist noch lange nicht erreicht. Und selbst im Jahr davor reichte die Schneehöhe fast an die 1,20-Meter-Grenze heran. In den schneesicheren Hochlagen ist die aktuelle gute Saison also nichts Ungewöhnliches. Selten hingegen zeigen sich so große Schneemengen und so dauerhaft kaltes Winterwetter in den mittleren Lagen. Davon profitieren zurzeit vor allem die kleineren Skigebiete ohne Beschneiungsanlagen.

Die Saisondauer der Wintersport-Arena Sauerland ist definiert von Mitte Dezember bis Mitte März. Daran hat sich der aktuelle Winter exakt gehalten. Während sich im Vorwinter bereits Mitte November bei Naturschnee die Lifte drehten, leiteten am 16. Dezember 2009 die Beschneiungsanlagen die Saison ein und sicherten so die Wintersportangebote in der ersten Hochsaison, in den Weihnachtsferien. Die Bedingungen dazu waren geradezu perfekt.

Lang anhaltende kalte Phasen kennzeichnen den aktuellen Winter. Schon der Dezember lang 1,1 Grad unter dem langjährigen Mittel der Tiefsttemperaturen. Am 19. erlebte die Region die mit minus 20 Grad kälteste Dezembernacht seit über 20 Jahren. Der Januar präsentierte die tiefsten Temperaturen seit 1987. Mit durchschnittlichen Tiefstwerten um minus 6 Grad war er 3,1 Grad kälter als der seit 1961 errechnete Mittelwert. Rekordverdächtig ist in diesem Zusammenhang auch die Zahl der Eistage, das heißt die Tage mit Dauerfrost. Sie lag seit 1979 nicht mehr so hoch.

Winterliche Temperaturen und Schneefälle bis hinein in die umliegenden Ballungsgebiete machten den Menschen verbreitet Lust auf Wintersport. Das spürten die Skigebiete der Wintersport-Arena Sauerland sehr deutlich. Zwischen zwei Hochsaisonzeiten gelegen, nimmt die Besucherzahl im Januar gewöhnlich ab. Das war in diesem Jahr anders. Eine fast durchgehend starke Belegung registrierten auch die Tourist-Informationen der Wintersportorte vom Sauerland über Willingen, Siegerland-Wittgenstein bis Olpe. Sie lag deutlich über dem Niveau der drei Vorjahre und sorgte dafür, dass das „Januarloch“ fast überall ausfiel. Dies gilt insbesondere für das Kerngebiet um Winterberg. Doch auch die umliegenden Orte profitierten von dem Effekt. „Die derzeitige gute Nachfrage bestätigt erneut, dass die Wintersport-Arena Sauerland aufgrund ihrer Schneesicherheit eine attraktive Wintersportdestination ist. Die Investitionen der vergangenen Jahre in den Ausbau der Angebote haben sich gelohnt und machen die Region zum führenden Anbieter unter den deutschen Mittelgebirgen“, ist der Vorsitzende der Wintersport-Arena Sauerland, Michael Beckmann, überzeugt. „Wenn alles nach unseren Wünschen gelaufen wäre, hätte der Winter ruhig eine Woche eher anfangen können. Aber ansonsten ist alles perfekt und hätte kaum besser sein können.“

Begann die Saison mit einem Angebot von rund 50 Liften und den dazugehören beschneiten Pisten, so verrichten zurzeit bis zu 120 Ski- und Rodellifte ihren Dienst. Die ersten Loipen waren an den Weihnachtstagen in den Hochlagen gespurt. Mittlerweile durchziehen rund 430 Loipenkilometer die Region. Überhaupt registrierten die Tourist-Informationen eine verstärkte Nachfrage nach Skilanglauf. Grund dafür ist unter anderem auch der kalte, schneereiche, beständige Winter. Denn außer den beschneiten Skilanglaufzentren am Winterberger Bremberg und in Westfeld müssen nordische Wintersportler auf Naturschnee hoffen. Und den gab es schließlich reichlich.

Ein „Rekordwinter“ ist der aktuelle Winter jedoch nicht, zumindest noch nicht. Aller Voraussicht nach wird er der Siebte seit 2002 sein, der mit mehr als 80 Saisontagen auftrumpft. Aufgrund des nicht allzu frühen Saisonbeginns wird es wohl keinen Rekord an Schneetagen geben, wohl aber könnten die Skigebiete die Besucherzahl des Vorjahres trotz weniger Skitage knapp erreichen. Dies muss sich allerdings erst noch zeigen. Die Beschneiungsanlagen jedenfalls brauchten weniger oft in Aktion treten, was Kosten und Energie spart.

Grund für diese optimistischen Prognosen ist die derzeitige Wettersituation. Denn der Winter denkt nicht daran, den Rückzug anzutreten. 20 Zentimeter Neuschnee brachte er zur Wochenmitte hin. Schnee soll es am Wochenende nur noch wenig geben. Zudem klettert das Thermometer ein paar Grad in die Höhe. Was dazu führt, dass der Winter nur noch in den mittleren oder hochgelegenen Regionen spürbar ist. (wintersport arena sauerland)



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