5. Februar 2010, Kroatien

Die kleinste Stadt der Welt liegt in Istrien

Hum ist mit ihren 17 Einwohnern nach dem Guinness Buch der Rekorde die kleinste Stadt der Welt. Die kleinste Stadt der Welt liegt im Herzen Istriens. Sie befindet sich in der Gemeinde Buzet und liegt von Buzet 14 Kilometer entfernt. Man kann sie mit dem Auto oder einem Ausflugsbus erreichen, viele kommen auch zu Fuß hier her, um Interessantes besser zu besichtigen und die Schönheiten der Landschaft zu erleben.

Der interessanteste Weg führt sicherlich durch die sog. Glagolitische Allee, beziehungsweise über die Straße zwischen Roč und Hum, an der entlang sich in den nahe gelegenen Feldern große Steindenkmäler befinden, die jeweils einen Buchstaben der Glagolitischen Schrift darstellen. Sie beginnt mit der Säule der Čakavischen Volksversammlung, die 1977 aufgestellt wurde, und endet mit dem Stadttor von Hum. Hum war früher nämlich eines der bekanntesten Glagolizer-Zentren, vom 11. Jahrhundert und weiter. Die Glagolitische Schrift wurde hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts benutzt und ist sogar in der heutigen Zeit in Hum und Umgebung auf alten glagolitischen Denkmälern vertreten, aber auch auf modernen Denkmalmerkmalen.
Hum erhielt das heutige Aussehen bereits im Mittelalter, genauer gesagt im 11. Jahrhundert. Während dieser Zeit wurde auf den Resten einer alten Festung das Humer Kastell errichtet, und neben diesem die ersten Häuserreihen der künftigen Stadt. Damals war Istrien ein Teil des Fränkischen Reichs. Markgraf Ulrich I. erneuert an den Grenzgebieten seines Staates und errichtet eine Reihe an Kastells, worunter auch dieses in Hum fällt. Ulrich II. gibt Hum weitere Kastells, die in Besitz des Patriarchen von Aquileia sind. In einer Schenkungsurkunde wird das «castrum Cholm» erwähnt (nach alter kroatischer Hlm-Form) und das ist die erste schriftliche Nennung von Hum und seiner langen Geschichte. Mit dieser Tat beginnt eigentlich die Geschichte von Hum als Festung. Bis zum 17. Jahrhundert wird Hum in historischen Dokumenten als „castrum“ erwähnt, was so viel wie Festung bedeutet, und heute stellt sie eine Denkmalstadt und eine der seltensten erhaltenen Exemplare der urbanen Entwicklung dar, die ausschließlich innerhalb der frühmittelalterlichen Stadtmauern stattfand. In Hum wurde außerhalb der Stadtmauern seit ihrer Entstehung bis zur heutigen Zeit kaum etwas gebaut, die Siedlung blieb innerhalb ihrer Grenzen, die bereits im frühen Mittelalter bestimmt wurden.
In Hum gibt es gut erhaltene Fresken, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert gemalt wurden, als sie zum Patriarchat von Aquileia zählte, das die Erarbeitung der Fresken höchstwahrscheinlich bestellte. Der Autor ist unbekannt, sein Werk allerdings zeugt davon, dass es sich um einen hervorragenden Kenner der Freskenmalerei und um ein großes Künstlertalent handelte. Die Fresken von Hum sind ein einzigartiges Kunstwerk, das mit nichts in Istrien verglichen werden kann, nicht einmal in seiner weiteren Umgebung. Sie wurden im Sinne des romanischen Westens gemalt, jedoch unter Einfluss der byzantinischen Malerei. In der romanischen Kapelle Sv. Jerolima (des Hl. Jerolim) blieben auf dem Humer Friedhof teilweise sehr alte Wandmalereien von ausgesprochener Qualität erhalten. (Kroatische Zentrale für Tourismus)



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