Baupfusch vermutlich Schuld am Einsturz des Kölner Stadtarchivs
Das Geständnis eines Bauarbeiters wirft ein neues Licht auf die Ursachen für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009. Bauarbeiter haben vermutlich Eisenbügel, die zur Stabilisierung des U-Bahntunnels vor dem Archiv dienen sollten, bewusst nicht verbaut, um sie später an einen Schrotthändler zu verkaufen. Dies ergaben Recherchen des „Kölner Stadtanzeigers“. Beim Zusammenbruch des Gebäudes waren zwei Anwohner getötet und Tausende wertvolle Dokumente unter den Trümmern begraben.
Der Arbeiter soll laut Stadtanzeiger eine Aussage bei der Staatanwaltschaft gemacht haben, diese wollte sich jedoch in Hinblick auf die laufenden Ermittlungen nicht dazu äußern. Die nicht verbauten Eisenbügel sollten Metallkörbe verbinden, die zur Stabilisierung einer Schlitzwand dienten. Durch die fehlerhafte Konstruktion konnte Grundwasser in die Baugrube eindringen, was später zum Einsturz des Gebäudes führte. Offenbar handelten die Bauarbeiter auf Anweisung eines Poliers.
Auch auf weiteren Baustellen der Kölner U-Bahn soll es zu Diebstählen der Eisenbügel gekommen sein. Eine Einsturzgefahr wurde jedoch von Statikern laut Kölner Stadtanzeiger mittlerweile ausgeschlossen. (RNO)
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