Potsdam: Ausstellung zeigt die Kleider der Königin
Preußens „Königin der Herzen“ gehört in diesem Sommer die ganze Aufmerksamkeit in Paretz bei Potsdam. „Luise. Die Kleider der Königin.“, lautet der Titel einer großen Ausstellung an Originalschauplätzen in den Wohnräumen des Schlosses Paretz. Besucher können hier anhand der Garderobe der modebewussten Königin anlässlich ihres 200. Todestages in längst vergangene Zeiten eintauchen. In Paretz hatte Luise mit ihrem Mann Friedrich Wilhelm III. nach eigenem Bekunden ihre „glücklichste Zeit“ verbracht.
Schon zu Lebzeiten wurde die mit 34 Jahren verstorbene Frau als junge, liebenswerte, schöne und anmutige Herrscherin verehrt. Mit ihrem Jahresthema „Miss Preußen“ will die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg den Mythos dieser Königin etwas genauer beleuchten. Neben Paretz zeigen das Schloss Berlin-Charlottenburg und die Pfaueninsel im Südwesten Berlins weitere Ausstellungen.
Das Paretzer Schloss präsentiert zwischen dem 31. Juli und dem 31. Oktober erstmals den originalen Kleiderbestand Luises. Dazu gehören edle Tageskleider, prachtvolle Abendroben, sportive Reitkostüme, seidene Hüte, bunte Kaschmirschals, Schmuck und Accessoires. Auch über die in der heutigen Diplomatie eher ungewöhnlichen Kleidergeschenke können Besucher ins Gespräch kommen. So schickte der russische Zar einst wertvolle Zobelpelze, während Napoleon ein pompöses Ballkleid ausgesucht hatte. Luise war zuvor von Bonaparte gedemütigt worden und sollte mit dem Geschenk wieder umgestimmt werden.
Allerdings wird auch etwas Fantasie beansprucht. Um die kostbaren Stoffe nicht zu schädigen, müssen die Fenster des Schlosses abgedunkelt werden. Daher kann die Pracht der Kleider nicht bei hellem Tageslicht bewundert werden.
Das „Historische Paretzer Erntefest“ dreht sich am 18. und 19. September mit Geschichten und Anekdoten ebenfalls ganz um Luise. (TMB)

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