7. März 2010, Bremen, Sport

Gesundheitsprogramm für Special Olympics-Athleten

Während der Special Olympics National Games vom 14. bis 19. Juni in Bremen wird ein umfangreiches Gesundheitsprogramm für alle Athletinnen und Athleten angeboten. Das „Healthy Athletes® Programm“ gehört seit 1997 zu Special Olympics als weltweiter Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung. Seit seiner Einführung 2004 in Deutschland wurden bei nationalen und regionalen Spielen mehr als 12.000 Screenings von rund 1.200 ehrenamtlichen Mitarbeitern aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen durchgeführt.

„Bei den National Games in Bremen wird das Gesundheitsprogramm im Zentrum der Spiele beim Weserstadion stattfinden“, sagt der regionale Koordinator, Dr. Matthias Spranger. Es werden alle sechs Healthy Athletes® Disziplinen vertreten sein und zum ersten Mal auch Health Spot als Disziplin zur Vermittlung von Fitness und gesunder Lebensweise angeboten. Die 4.000 Screenings werden unter Leitung erfahrener Clinical Directors von 290 ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Dabei sind neben 75 Ärzten, Zahnärzten, Podologen, Optometristen und Physiotherapeuten auch 150 Studenten und 65 weitere Volunteers aus Bremen und Oldenburg.

„Menschen mit geistiger Behinderung haben Probleme, ihren gesundheitlichen Zustand selbstständig zu beurteilen und mitzuteilen“, erläutert die SOD-Managerin des Healthy Athletes® Programms, Dr. Imke Kaschke (Berlin). Zudem tragen sie ein um 40 Prozent höheres Risiko für zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen, wie Übergewicht, mangelhafte Fitness, falsche Ernährung und Vitaminmangel, unbehandelte oder schlecht behandelte Sehschwäche, Hör- und Fußschäden aber auch Karies und Parodontalerkrankungen.

Sie sind auf spezielle medizinische Betreuung angewiesen, die sensibel auf ihre Bedürfnisse eingeht. Diese ist für Menschen mit geistiger Behinderung oftmals nicht gewährleistet, sagt Sylvia Petrovic, Ergotherapeutin der Stiftung Friedehorst. „Es fehlt auf beiden Seiten die Zeit und Geduld. Sowohl die Athleten, als auch die Ärzte müssen auf diese komplexe Situation besser vorbereitet werden.“ Dieses Problem greift Special Olympics durch die Einbindung vieler freiwilliger Mediziner am Healthy Athletes® Programm auf.

Als Multiplikatoren tragen sie ihre Kenntnisse in ihre unterschiedlichen Bereiche weiter. Diese Nachhaltigkeit erhofft sich auch der pensionierte Bremer Klinikdirektor Dr. Klaus Albrecht, der im Juni das Healthy Athletes® Programm unterstützen wird: „Ich wünsche mir, dass sich der Fokus nicht nur in der Veranstaltungswoche auf dieses tolle Programm richten wird, sondern dass alle Beteiligten ihre gewonnenen Erfahrungen mit in die Arztpraxen, Universitäten und Einrichtungen nehmen und sie wiederum an andere Menschen weiter geben.“
Seit der Einführung von Healthy Athletes® 1997 konnte das Programm weltweit in den sechs Gesundheitsdisziplinen auf- und ausgebaut werden. 500.000 Gesundheitsscreenings sind bis heute in 90 Ländern mit mehr als 76.000 freiwilligen Helfern aus den jeweiligen Gesundheits-berufen durchgeführt worden. Die Finanzierung der Healthy Athletes® Screenings erfolgt – auch in Deutschland – zurzeit mit ca. 80 Prozent aus Mitteln des Center for Disease Control der USA sowie für das Opening Eyes Programm durch den Lions Club International. Weitere Informationen: www.specialolympics.de und www.nationalgames.de. (DOSB)



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