9. März 2010, Deutschland

Maßnahmen zur Stärkung des deutschen Tourismus

Das Reiseland Deutschland soll durch konkrete Maßnahmen gestärkt in die Zukunft gehen. Das erklärte der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der weltgrößten Tourismusmesse, der Internationalen Tourismus-Börse ITB Berlin. Entscheidend für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Deutschlandtourismus seien:

1. Qualität als leitendes Grundprinzip aller Angebote,
2. Innovationsgeist bei den Anbietern der Tourismusbranche und
3. Unterstützung der Akteure durch die Politik auf allen Ebenen.

„Wir wollen den Deutschlandtourismus weiter stärken“, so Reinhard Meyer, Präsident des DTV. „So können wir der internationalen Konkurrenz auch in Zukunft die entscheidende Nasenlänge voraus sein.“ Meyer bezeichnete die genannten drei Aktionsfelder als entscheidend für den Erfolg des Tourismus von morgen.

Das erste Aktionsfeld sieht Meyer im Bereich der Qualitätssicherung und -verbesserung: „Der größte Teil unserer Hotels, Freizeiteinrichtungen und der touristischen Infrastruktur spielt in der europäischen „Champions League“ oben mit. Für manche Anbieter – etwa einige Kleinstbetriebe oder die eine oder andere Unterkunft im ländlichen Raum stellt die Qualitätssicherung bei aller Anstrengung aber noch eine gewisse Herausforderung dar. Meine Botschaft lautet daher: „Wir wollen das Land mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis in Europa werden. Das schaffen wir vor allem über die Steigerung der Qualität.“

Der DTV sieht sich auch in der Verantwortung für das innerbetriebliche Qualitätsmanagementsystem ServiceQualität Deutschland. Dessen Kernidee ist die individuelle Verbesserung der Servicequalität sowie die Produktion neuer Serviceideen einzelner Betriebe für deren eigenen Betriebsablauf. Durch die Vielzahl – insbesondere auch regionaler – Qualitätszeichen verliert die Botschaft der einzelnen Qualitätssiegel aber an Aussagekraft. Meyer forderte daher größere Transparenz in diesem Bereich.

Zweitens erkannte Meyer bei bundesweiten Anreizen für mehr Innovation und Kreativität Handlungsbedarf: „Innovation ist im Tourismus noch zu oft ein Zufallsprodukt – das wollen wir ändern!“ Deshalb forciert der DTV in diesem Bereich seine Aktivitäten auf der Grundlage des 2005 ins Leben gerufenen Deutschen Tourismuspreises. Der gilt in der Branche inzwischen als Gradmesser für Innovation. Auch mit dem Projekt „Innovativer Gesundheitstourismus“ agiert der Dachverband des Deutschlandtourismus auf einem richtungsweisenden Terrain: Er sucht zukunftsorientierte Produkte und Erfolg versprechende Vertriebsideen, die für den Gesundheitstourismus in den nächsten Jahren grundlegend werden können. „Natürlich heißt es auch weiterhin: Tradition und Innovation sind die Formel für nachhaltigen Erfolg. Denn auch wenn wir Altbewährtes stetig besser und dadurch fit für die Zukunft machen, ist das Innovationsgeist“, so Meyer. „Wenn dieser Innovationsgeist sich noch stärker in ganz Deutschland zeigt, bringt er das Reiseland Deutschland auf hohem Niveau weiter voran.“

Meyers dritter Appell richtete sich an die Politik. Vor dem Hintergrund der Struktur des Deutschlandtourismus müsse für einen Bürokratieabbau vor allem im Interesse der Klein- und Kleinstbetriebe gesorgt werden. „Innovation und Qualität kosten Geld – die Umsetzung solcher Initiativen muss ebenso erleichtert werden wie der Zugang zu Krediten.“ Hilfreich sei auch die Entzerrung der Sommerferien, um die Hauptsaison zu verlängern und Leerstände zu verringern. Es gelte zudem, für den Zuwachs an motivierten und qualifizierten Fachkräften Sorge zu tragen und die touristische Infrastruktur kontinuierlich instand zu halten und zu modernisieren. „Kurz gesagt: Das politische Umfeld für eine erfolgreiche Tourismusentwicklung muss stimmen. Der Deutschlandtourismus braucht mehr Unterstützung. Die Politik sollte nicht übersehen, dass der Deutschlandtourismus eine Querschnittsbranche mit 2,8 Millionen nicht exportierbaren Arbeitsplätzen ist. Diese Botschaft ist noch nicht überall angekommen.“ (DTV)



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