19. März 2010, Andalusien

Sevilla ehrt Barockmaler Murillo mit eigener Themenroute

Der Maler Bartolomé Esteban Murillo, dessen Werk von dramatischem Licht, effektvollen Schattenspielen und farblicher Nüchternheit geprägt ist, gilt als einer der Hauptvertreter des spanischen Barock. Zu seinen Ehren hat die Stadtverwaltung von Sevilla eine touristische Route ins Leben gerufen, die zu den Orten in Sevilla führt, die eng mit seinem Leben und Werk verknüpft sind.

Murillo wurde 1617 in Sevilla geboren, wo er auch den größten Teil seines Lebens verbrachte. Er begann seine künstlerische Ausbildung bei Juan del Castillo, in dessen Werkstatt er fünf Jahre lang blieb. Im Jahr 1645 erhielt er seinen ersten großen Auftrag, eine Serie von dreizehn Ölgemälden für den Kreuzgang des Klosters San Francisco in Sevilla, die einen bemerkenswerten Einfluss von Van Dyck, Tizian und Rubens aufweisen. Der Erfolg dieser Gemälde, die den Stil von Herrera dem Älteren und Zurbarán erneuerten, sicherten ihm weitere Aufträge. 1646 stellte er den Lehrling Manuel Campos ein und suchte nach einem größeren Haus, in dem er seine Werkstatt unterbringen konnte. In seinem neuen Domizil in der Calle Corral del Rey erlebte er die Pest-Epidemie, die die Bevölkerung Sevillas um die Hälfte dezimierte.

Trotz der darauffolgenden Wirtschaftskrise erhielt Murillo weitere Aufträge, u.a. das großformatige Ölbild der „Unbefleckten Empfängnis“ für das ehemalige Franziskaner- Kloster zu schaffen. Im Jahre 1658 zog er nach Madrid um, wo er wahrscheinlich Velazquez kennennlernte, der ihn mit der flämischen und venezianischen Malerei bekannt machte. 1658 kehrte Murillo wieder nach Sevilla zurück und gründete 1660 in Zusammenarbeit mit Francisco de Herrera dem Jüngeren eine Zeichen-Akademie. Im Jahr 1665 entstanden die Gemälde „Patricio“ und „Patricio erzählt seinen Traum Papst Liberius“ für die Kirche Santa Maria la Blanca. Sein Ruhm breitete sich weiter aus und er erhielt den Auftrag, die Altarbilder und Seitenkapellen für die Kapuziner-Kirche in Sevilla als auch die Gemälde für den Kapitelsaal der Kathedrale von Sevilla zu gestalten. Noch im selben Jahr trat Murillo der Bruderschaft „Santa Caridad“ bei, was ihm erlaubte, die Kirche des Hospital Santa Caridad ausschmücken zu dürfen.

1681 erhielt Murillo seinen letzten künstlerischen Auftrag, nämlich die Altarbilder für die Klosterkirche der Kapuziner Sta. Catarina de Cádiz herzustellen. Am 3. April 1682 starb Bartolomé Esteban Murillo.

Orte, an dem sich Gemälde von Murillo befinden:

1. Museum der Schönen Künste
Dort ist u.a. das Bild der Unbefleckten Empfängnis zu sehen, das aufgrund seines großen Formats auch „Maria Colosal“ genannt wird.

Museo de las Bellas Artes
Plaza del Museo, 9
Telefon: 954 78 65 00
www.juntadeandalucia.es/cultura/museos/

2. Kathedrale und Giralda
In der Sakristei sind die Bilder „San Leandro“ und „San Isidoro“ zu sehen, die 1655 entstanden sind.
Im Kapitelsaal befinden sich kreisförmig angeordnet die Gemälde von den acht Stadtheiligen Sevillas, Hermenegildo, San Fernando, San Leandro, San Isidoro, San Laureano, Santa Justa, Santa Rufina und San Pio.
In der San Antonio-Kapelle ist „Die Vision des heiligen Antonius“ und das „Jesuskind“ von Murillo zu sehn
Altar der Schutzengel: Das Werk wurde ursprünglich für das Kapuzinerkloster von Sevilla gemalt und erst 1814 der Kathedrale gestiftet.

Kathedrale und Giralda
Puerta de San Cristobal.
Tel: 954214971, Fax: 954500813, info@catedraldesevilla.es
www.catedraldesevilla.es

3. Hospital de la Caridad
Für das Hospital malte Murillo eine Reihe von Allegorien zum Thema der Barmherzigkeit. Original-Gemälde von Murillo sind „Moses lässt Wasser aus dem Felsen entspringen“, „Die Vermehrung der Brote und Fische“, „Der Hlg. Johannes trägt einen Kranken“, „Die Hlg. Elisabeth von Ungarn“ und „Die Verkündigung“

Hospital de la Caridad
c / Temprado, 3
Tel: 954223232. Fax: 954212951

4. Rathaus
Im Fernando-Saal des Rathauses kann eine Skizze Murillos betrachtet werden.

Ayuntamiento
Plaza Nueva, 1.
Tel: 954 590101

5. Bischofspalast
Der Bischofspalast verfügt über eine wichtige Sammlung von barocken Gemälden und Skulpturen aus Sevilla. Dazu gehört das Gemälde „ Die Unbefleckte mit Fray Juan de Quiros“ (1653), das vorübergehend an die Ausstellung „Der junge Murillo“ im Museum für Schöne Künste Sevillas verliehen wurde.

Bischofspalast
Plaza Virgen de los Reyes s / n
Tel: 954505505

6. Santa María la Blanca
Die Pfarrkirche beherbergt das sehr düstere Gemälde „ Das letzte Abendmahl“ von Murillo wie auch vier Szenen zur Marienverehrung.

Santa María la Blanca
c / Santa María la Blanca, 5 Tel.: 954410593
www.sevilla.org/turismo/documentos/murillo-es.pdf. (Tourspein)



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