6. April 2010, Bergisches-Land

Dröppelmina: Symbol für bergische Gastlichkeit

Sie erinnert ein bißchen an eine große Birne aus Zinn, die auf drei Beinen steht – die Dröppelmina. Manchmal wurde sie auch aus Messing oder Kupfer hergestellt und innen verzinnt. Es sind Gefäße, in denen der Kaffee mit kochendem Wasser aufgebrüht wird. Unmittelbar über dem höchsten Stand des Kaffeesatzes befindet sich zur Entnahme des Kaffees ein Kränchen. Oft ist es undicht oder tropft nach.

Ihr Name ist eine Kombination von zwei Eigenschaften: „Mina“ erinnert an Wilhelmina, den dienstbaren Geist im bürgerlichen Haushalt, und „Dröppel“ beschreibt, wie langsam der kostbare Kaffe durch den kleinen, mit einem Kränchen verschließbaren Ausguss floss. Denn der Kaffeesatz setzt die kleine Öffnung schnell zu. Und dann „dröppelt“ es… Daher stellt man zweckmäßigerweise ein kleines Schälchen darunter, um damit die „Dröppel“ (Tropfen) aufzufangen.

Dröppelmina: Es dröppelt in die Tasse
Seit dem 18. Jahrhundert etablierte sich im Bergischen Land das Kaffeetrinken. Vor allem bei wohlhabenden Familien gehörte der Konsum des schwarzen Wachmachers bald zum guten Ton und so wurde die Dröppelmina zu einem Statussymbol. Aufwändige Zinnkannen, bemalt und verziert mit feinen Metallarbeiten, zierten die festtägliche Kaffeetafel. Für das einfache Volk gab es einfache „Blechminas“, in denen der teure Bohnenkaffee mit billigem Malzkaffee „gestreckt“ wurde. Heute heißt so etwas ja „blended“.

Ironie der Geschichte
Obwohl die Dröppelmina heutzutage ein Symbol für die bergische Gastlichkeit und das Bergische Land schlechthin ist, ihre Herkunft liegt etwas weiter weg – aus dem Fernen Osten kam sie über Holland hierher. In einer Variante aus Porzellan brachten Seefahrer diese Cousine des Samowar nach Europa mit. (Naturarena Bergisches Land GmbH)



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