12. April 2010, Wien

Café Hawelka: die Legende unter den Wiener Kaffeehäusern

Das Café Hawelka in der Altstadt ist ein klassisches Wiener Kaffeehaus – und eine Legende. Es gibt vermutlich so gut wie keinen Wien-Guide weltweit, in dem das Café Hawelka fehlt. Seinen Erfolg verdankt es nicht (nur) der guten Lage im Herzen der Stadt oder seinem kulinarischen Angebot, sondern den Menschen, die es betreiben – und die es frequentieren. Die Geschichte dieses Kaffeehauses beginnt 1939, als Leopold Hawelka und seine Frau Josefine das ehemalige Café Ludwig in der Dorotheergasse erwarben. Bei Kriegsausbruch mussten sie es schließen und konnten es erst im Herbst 1945 wiedereröffnen.

In der Nachkriegszeit und den folgenden Jahrzehnten etablierte sich das kleine, gemütliche Café als zentraler Treffpunkt und Zufluchtsstätte für Schriftsteller und Künstler, für viele von ihnen wurde es ein zweites Zuhause. Die Liste der Stammgäste liest sich wie ein Who’s who der österreichischen Kunst- und Kulturszene: Friedrich Torberg, Heimito von Doderer, Friedensreich Hundertwasser, Ernst Fuchs, H.C. Artmann, Helmut Qualtinger, Oskar Werner, Nikolaus Harnoncourt, André Heller, um nur einige zu nennen. Nicht zu vergessen all die illustren Wien-Besucher, für die ein Besuch im Hawelka zum Pflichtprogramm gehörte.

„Die Goldenen Jahre sind wohl vorüber“, liest man auf der Homepage des Cafés. Das Hawelka ist aber immer noch da: klein, dunkel, gemütlich und beliebt wie eh und je, wenn auch das Publikum vielleicht ein anderes ist. Geführt wird es noch immer von dem 1911 geborenen Leopold Hawelka, dessen Frau Josefine 2005 starb. Gemeinsam mit seinem Sohn Günter und seinen Enkeln Amir und Michael schupft Leopold Hawelka den Betrieb. Und lässt jeden Abend um 22 Uhr die ofenwarmen Buchteln servieren – wie schon seit über einem halben Jahrhundert.

Café Hawelka
Dorotheergasse 6, 1010 Wien
www.hawelka.com. (Wien Tourismus)



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