14. April 2010, Flughafen Stuttgart

Flughafen Stuttgart trotzt dem Passagierrückgang

Auch im Jahr der Finanzkrise hat die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) erfolgreich gewirtschaftet: Mit einem Gewinn von 17,6 Millionen Euro erzielte der Landesflughafen im Geschäftsjahr 2009 das drittbeste Jahresergebnis in der Geschichte des Unternehmens. Der Umsatz der Flughafengesellschaft lag mit 213,8 Millionen Euro nur knapp unter dem des Vorjahres, der Umsatz des FSG-Konzerns betrug 235,1 Millionen Euro. „Dass wir selbst 2009 einer der profitabelsten Flughäfen Deutschlands waren, liegt unter anderem auch daran, dass wir mit hoch motivierten Mitarbeitern, unseren Tochtergesellschaften und flexiblen Arbeitszeitmodellen gut auf Schwankungen reagieren können“, sagte FSG-Geschäftsführer Prof. Georg Fundel auf der heutigen Bilanzpressekonferenz (14.04.2010).

Im Hinblick auf Passagierzahlen und Flugbewegungen war 2009 für den Flughafen Stuttgart wie erwartet ein schwieriges Jahr. 8.941.990 Reisende starteten und landeten am Landesairport, zehn Prozent weniger als 2008. Die Flugbewegungen gingen um 11,7 Prozent auf 141.572 zurück. Grund hierfür war einerseits der Einsatz größerer Maschinen, zum anderen die Wirtschaftslage: „Die Verkehrsentwicklung am Flughafen spiegelte die wirtschaftliche Situation in Baden-Württemberg wider“, so Georg Fundel. „Umso erfreulicher ist, dass wir im März 2010 nun wieder ein Plus von 5,5 Prozent bei den Passagieren verzeichnen.“

Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage bereitete die FSG 2009 das Planfeststellungsverfahren für die Westerweiterung vor. Den Antrag für das rund 120 Millionen Euro teure Projekt will die Flughafengesellschaft bis Anfang 2011 stellen. Im Rahmen dieses Ausbaus soll das Vorfeld um Parkpositionen und Betriebsgebäude erweitert werden, nicht nur langfristig besteht hier Bedarf. „Vor allem in den Sommermonaten haben wir schon heute einen Engpass an Abstellmöglichkeiten für Flugzeuge, die über Nacht in Stuttgart bleiben und morgens früh starten“, sagte Walter Schoefer, FSG-Geschäftsführer. „Sind bei uns mehr Maschinen stationiert, schafft das zudem weitere Arbeitsplätze – pro Flugzeug etwa 30.“ Mit rund 9.500 Mitarbeitern in 250 Firmen und Behörden ist der Flughafen Stuttgart schon seit Jahren eine der größten Arbeitsstätten in der Region Mittlerer Neckar.

Auch das im Dezember 2009 endgültig beschlossene Bahnprojekt Stuttgart. 21 wird dem Flughafen weitere Arbeitsplätze bringen. Bei bis zu 1,5 Millionen zusätzlichen Passagieren aus dem vergrößerten Einzugsbereich könnten 1.500 neue Jobs am Landesairport entstehen. Mit insgesamt 359 Millionen Euro engagiert sich die FSG für die Umsetzung des Bahnprojekts Stuttgart 21. „Von dem Flughafenbahnhof erwarten wir eine Standortverbesserung für die ganze Filderregion“, sagte Walter Schoefer. Die neu entstehenden Verbindungen reduzieren die Fahrzeiten von manchen Orten zum Flughafen deutlich: Vom Stuttgarter Hauptbahnhof reist man beispielsweise in acht statt in 27 Minuten an den Airport, von Ulm ist man 24 statt 95 Minuten unterwegs.

Bei allen Weiterentwicklungen verliert die Flughafengesellschaft ihre ökologische Verantwortung nicht aus dem Blick. Im vergangenen Jahr nahm die FSG auf dem Dach des Bosch-Parkhauses für knapp vier Millionen Euro eine 7.000 m² große Solaranlage in Betrieb. Sie ist eine der leistungsstärksten, die ein deutscher Flughafen bislang auf einem Gebäude installiert hat: Die 4.236 Siliziummodule produzieren pro Jahr rund 870.000 Kilowattstunden Strom, damit können 250 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Würde ein Kohlekraftwerk dieselbe Menge Energie erzeugen, entstünden dabei 575 Tonnen Kohlendioxid. Für Sommer 2010 plant die Flughafengesellschaft erstmals einen Umweltbericht. Dieser soll transparent machen, wo die FSG bereits Erfolge bei ökologischen Projekten erzielt hat und an welchen Stellen noch Nachholbedarf besteht. (Flughafen Stuttgart)



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